Gehen ist Schweigen – Stolpern ist Gold

(23.05.2022)

Am 08. Mai 2022 fand der zweite regionale Putztag von Stolpersteinen statt. Zu diesem Anlass hat das Israel Jacobson-Netzwerk einen Film produzieren lassen, der auf der zentralen Veranstaltung in der Geschäftsstelle des IJN in Braunschweig uraufgeführt wurde. Verantwortlich für die inhaltliche Konzeption sowie die Produktion des Films war unser Praktikant, Florian Leubner, der sich auf seinem Weg von Halle a. d. Saale nach Braunschweig mit mehreren Personen traf, die sich für die Verlegung von Stolpersteinen engagierten bzw. noch immer engagieren. Ziel dieses Films ist es, zu zeigen, wie es zu Stolpersteinverlegungen kommt und wie unterschiedlich sich die einzelnen Initiativen in Bezug auf Motivation und Organisation darstellen. Ferner soll damit dieses zivilgesellschaftliche Engagement geehrt, gleichsam aber auch Anreiz für weiteres gesetzt werden, um den Kampf gegen das Vergessen zu stärken.

Weitere Filme vom IJN finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

Jüdische Kulturtage 2022

(09.05.2022)

Das Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. (IJN) initiiert 2022 zum dritten Mal Jüdische Kulturtage in der Region. Schirmherr der jährlichen Veranstaltungsreihe ist der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R., Herr Michael Fürst. Das gewählte Jahresthema lautet: Jüdischsein heute. Wir möchten das Gespräch mit Vertreter/innen der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland ebenso wie mit weiteren Gesellschaftskreisen im Nachklang des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fortführen.

In das Gesamtprogramm der Jüdischen Kulturtage werden Veranstaltungen aufgenommen, die von ca. Anfang September bis Anfang Oktober 2022 in der Region durchgeführt werden. Am 26. und 27. September 2022 sollen keine Veranstaltungen im Rahmen des Kulturtage-Programms stattfinden, da das Jüdische Neujahrsfest Rosch haSchana gefeiert wird.

Wir laden Sie dazu ein, an den Kulturtagen 2022 aktiv mitzuwirken und Veranstaltungen einzubringen! Herzlich Willkommen sind alle privaten oder institutionellen Veranstalter/innen. Wenn Sie einen Programmpunkt anbieten wollen, dann verwenden Sie bitte das dafür vorgesehene Meldeformular und senden es bis spätestens Freitag, 1. Juli 2022, an uns zurück. In unserem Infobrief finden Sie alle wichtigen Informationen zu den Kulturtagen 2022 zusammengefasst.

Bei Fragen oder Anregungen kontaktieren Sie uns gerne unter veranstaltungen[at]ij-n.de oder rufen Sie unter 0178-67 23 594 an (Bürozeiten von Mo. bis Do. von 9 bis 14 Uhr, Mailbox vorhanden).

»Erinnerung Aufpolieren«. Regionaler Putztag von Stolpersteinen im Mai 2022

(25.04.2022)

Der Arbeitskreis Stolpersteininitiativen zwischen Harz und Heide wird in der Zeit um den 8. Mai 2022 den zweiten Putztag von Stolpersteinen in der Region zwischen Harz und Heide veranstalten. Jung und Alt, Gruppen und Einzelpersonen werden in der gesamten Region Stolpersteine putzen.

An einigen Orten wird es ein Begleitprogramm geben. Das Programm für die gesamte Region wird durch das Israel Jacobson Netzwerk (IJN) gebündelt und im Veranstaltungskalender auf dessen Internetseite veröffentlicht. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich an dieser Form der Erinnerung zu beteiligen.

Zentrale Veranstaltung am 8. Mai in Braunschweig
Am 8.  Mai findet in der Geschäftsstelle des IJN (Fallersleber-Tor-Wall 16, 38100 Braunschweig) in Braunschweig eine zentrale Veranstaltung statt, die auch live über Zoom verfolgt werden kann. Die Zugangsdaten sind per Mail zu erhalten: veranstaltungen@ij-n.de . Um 18 Uhr wird erstmals ein Film präsentiert, der vom Israel Jacobson Netzwerk eigens zu diesem Anlass produziert wurde. Mehrere Stolpersteininitiativen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt berichten in dem Film über ihre Arbeit. Der Film wird im Anschluss dauerhaft auf dem YouTube Kanal des IJN zur Verfügung stehen. Bereits ab 16 Uhr stellen Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Stolpersteininitiativen ihre Arbeit dem interessierten Publikum persönlich vor.

Arbeitskreis Stolpersteininitiativen zwischen Harz und Heide
Im Sommer 2019 haben sich Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Stolpersteininitiativen in der Region zwischen Harz und Heide zu einem Arbeitskreis unter dem Dach des IJN zusammengefunden. Zweck des Arbeitskreises sind die Vernetzung, der Austausch und die Entwicklung gemeinsamer Projekte, die einen regionalen Ansatz verfolgen.

Stolpersteine zwischen Harz und Heide
In der Region zwischen Harz und Heide wurden in Erinnerung an die Opfer in der Zeit des Nationalsozialismus bisher an zwölf Orten mehr als 500 Stolpersteine verlegt: in Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Königslutter, Liebenburg, Peine, Salzgitter, Schöningen, Schöppenstedt, Seesen und in Wolfenbüttel. Zudem finden sich in der Region zwei Stolperschwellen.

Die Stolpersteine sind nicht nur dezentrale Erinnerungsorte im öffentlichen Raum. Gleichzeitig wurden die Biografien der Menschen, an die in dieser Form erinnert wird, umfangreich recherchiert und veröffentlicht. Mancherorts, so in Braunschweig, Goslar und in Wolfenbüttel, ist diese Recherche noch nicht abgeschlossen und es werden weiterhin Stolpersteine verlegt und Biografien erarbeitet. Andernorts wurden die Steinverlegungen bereits zu einem Abschluss gebracht und die örtlichen Initiativen konzentrieren sich auf das Fortsetzen der aktiven Erinnerungsarbeit, zumeist unter bewusster Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen.

Das Projekt Stolpersteine
Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt seit 1996 Stolpersteine in Deutschland und mittlerweile in vielen Ländern Europas. Das Kunstprojekt mit seinen über 90.000 Stolpersteinen gilt als das größte dezentrale und stetig wachsende Denkmal der Welt.

Nähere Informationen für die Presse
Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V.
c/o Technische Universität Braunschweig
Pockelsstraße 4, 38106 Braunschweig
Ansprechpartnerin: Rebekka Denz
Tel. 0178-67 23 594 (Bürozeiten am Mo und Do von 9 bis 14 Uhr, Mailbox vorhanden)

info@ij-n.de
https://ij-n.de/aktivitaeten/stolpersteine/
https://www.instagram.com/israel_jacobson_netzwerk/
https://www.youtube.com/channel/UCdY7okUz-KA-4U2jheA-LGw

 

Jahrestagung der AG Jüdische Sammlungen

(25.04.2022)

Vom 6. bis 9. September 2022 findet in Hannover in der Villa Seligmann die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Jüdische Sammlungen statt.

Die Arbeitsgemeinschaft Jüdische Sammlungen ist ein lockerer Zusammenschluss von Institutionen wie Jüdischen Museen, Gedenkstätten, ehemaligen Synagogen, Bibliotheken, Forschungseinrichtungen sowie in diesem Bereich arbeitenden Einzelpersonen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Jahrestagungen finden an wechselnden Orten statt und dienen dem Austausch und dem gegenseitigen Kennenlernen. Das Programm der Tagungen beinhaltet Berichte und Vorträge sowie Besichtigungen verschiedener Einrichtungen und Orte jüdischer Geschichte.

Organisiert wird die Tagung vom Europäischen Zentrum für Jüdische Musik der HMTMH in Kooperation mit der Villa Seligmann

Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt mit dem EZJM auf.

Nachtrag: VIER VIERTEL KULT

(28.03.2022)

VIER VIERTEL KULT ist eine Vierteljahresschrift der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Diese ist Magazin und Geschäftsbericht in einem und bietet eine Plattform für Diskurse zu wichtigen Themen in der Region, mit der die Stiftung durch ihre lange Tradition eng verbunden ist. Der Name symbolisiert, dass die vier Ausgaben eines Jahres zusammengenommen auch den Geschäftsbericht der Stiftung ersetzen und verweist darauf, dass sich die Stiftung insbesondere mit Kultur beschäftigt. In den Ausgaben dieser Vierteljahresschrift finden sich Informationen über die Stiftung, ihre Förderungen und ihren vielfältigen Aufgabenbereich.

Die Ausgabe Herbst 2021 legt den Schwerpunkt auf 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland und enthält unter anderem Beiträge von Cord-Friedrich Berghahn, Renate Wagner-Redding, Rebekka Denz und Katrin Keßler. Die gesamte Ausgabe gibt es hier zum kostenfreien Download.

Neuer Leitfaden zum Erkennen antisemitischer Straftaten

(17.03.2022)

Niedersachsens Justizministern Barbara Havliza hat am 10.03.2022 in Hannover einen neuen Leitfaden zum Erkennen antisemitischer Straftaten vorgestellt. Dieser soll Polizei und Justiz bestmöglich dabei unterstützen, antisemitisch motivierte Straftaten aufzudecken und zu verfolgen.

Entwickelt wurde der neue Leitfaden von einer Kernarbeitsgruppe aus dem im Niedersächsischen Justizministerium ansässigen Landes-Demokratiezentrum, der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus RIAS Niedersachsen sowie der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus.

Vornehmliches Ziel des Leitfadens ist es, das Erkennen von antisemitischen Zusammenhängen und die Handlungssicherheit von Mitarbeitenden bei Polizei und Justiz, die bislang wenige Berührungspunkte mit dem Thema Antisemitismus hatten, zu stärken. Das wesentliche Element des Leitfadens ist eine umfangreiche Checkliste, die sich ganz konkret im Arbeitsalltag anwenden lässt, indem sie die Einordnung von antisemitisch motivierten Straftaten vereinfacht. Darüber hinaus enthält der Leitfaden umfangreiche Hintergrundinformationen zum Themenbereich. Diese können beispielsweise genutzt werden, um das eigene Wissen weiter zu vertiefen oder um die einzelnen Elemente der Checkliste besser ein ordnen zu können. Zu ihrer Anwendung im Arbeitsalltag ist dies aber nicht zwingend notwendig.

Der ganze Leitfaden wird hier kostenfrei zur Verfügung gestellt.

25 Jahre Jüdische Gemeinde Hameln

(07.03.2022)

Foto: Axel Hindemith

Die Synagoge in Hameln war der erste Neubau in Deutschland für eine liberale jüdische Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg – ein Ort für fortschrittliches Judentum und ein kultureller Erfolg für die kleine Stadt in Niedersachsen.

Die Eröffnung der Reformsynagoge im Februar 2011 erfolgte 14 Jahre, nachdem Rachel Dohme die Jüdische Gemeinde in Hameln gegründet hatte.

Aus persönlichem Interesse schuf die Amerikanerin 1997 für sich und mittlerweile rund 200 andere Jüdinnen und Juden eine religiöse und soziale Heimat. Seit Februar 2022 besteht die Gemeinde nun 25 Jahre. Die meisten Mitglieder sind Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion, vereinzelt sind aber auch andere Herkunftsländer vertreten.

Mehr Informationen zur Jüdischen Gemeinde Hameln finden Sie unter http://www.jghreform.org/home-de.htm

Galka Scheyer – A Jewish Woman in International Art Business

(28.02.2022)

Bd. 13 der Bet Tfila – Schriftenreihe ist erschienen.

Galka (Emmy E.) Scheyer (1889-1945) war eine außergewöhnliche Frau: Jüdin, Malerin, Kunstsammlerin und Vermittlerin. Nachdem sie die Bauhaus-Künstler Alexej von Jawlensky, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Paul Klee kennengelernt hatte, gründete sie mit ihnen die Künstlergruppe „Die Blauen Vier“. Um ihre „vier Könige“ nicht nur in Europa bekannt zu machen, emigrierte sie 1924 in die USA. Scheyer organisierte Ausstellungen und hielt Vorträge in der ganzen Welt. Der berühmte Architekt Richard Neutra entwarf für sie ein Galeriegebäude in den Hollywood Hills, wo sie lebte und Kunstsammler und die High Society Hollywoods empfing, darunter Marlene Dietrich, Greta Garbo, Fritz Lang und Josef von Sternberg. Sie starb 1945 in Hollywood.

Dieser Band präsentiert die Vorträge der internationalen Galka Scheyer-Konferenz in englischer Sprache, die im November 2019 in ihrer Geburtsstadt Braunschweig stattfand.

Das Buch ist im Buchhandel und direkt beim Verlag erhältlich.

Mehr zur Schriftenreihe der Bet Tfila finden Sie hier.

Woche der Brüderlichkeit 2022 in Osnabrück

(24.02.2022)

Fair Play – Jeder Mensch zählt.

Bei der Woche der Brüderlichkeit steht der Jüdisch-Christlichen Dialog im Mittelpunkt. Seit 1952 organisieren die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im März eines jeden Jahres diese Woche als Zeichen gegen jede Form von Antisemitismus, gegen Rechtsextremismus und Rassismus, gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

2022, zum 70. Jahrestag, wird die Woche der Brüderlichkeit unter dem Jahresthema „Fair Play – Jeder Mensch zählt“ in Osnabrück eröffnet und in Stadt und Landkreis Osnabrück durch ein ganzjähriges Rahmenprogramm begleitet.

Am Sonntag, den 6. März, findet in der OsnabrückHalle die zentrale Eröffnungsfeier der Woche der Brüderlichkeit 2022 statt und wird per Livestream auf www.zdf.de übertragen.

Weitere Informationen sowie das gesamte Rahmenprogramm finden Sie unter https://wdb-osnabrueck.de/

Buchtipp: Durch das Jüdische Jahr – Dalia Marx

(17.02.2022)

„Durch das Jüdische Jahr“ führt Monat für Monat durch den jüdischen Jahreskreis. Rabbinerin Dalia Marx stellt den Charakter, die Feste und Gedenktage jedes Monats vor, beschreibt wenig bekannte religiöse Traditionen, Gebete und häusliche Bräuche und fragt, welche Bedeutung sie für unser modernes, durch eine Vielfalt von Kulturen und Identitäten geprägtes Leben haben können. Perspektiven aus Geschichte und Gegenwart, aus West und Ost, Israel und der Welt, verflechten sich zu einem vielfarbigen Gewebe jüdischen Lebens und eröffnen einen eigenen Zugang zum Reichtum religiöser Traditionen.

Das Buch gewährt seltene Einblicke in die israelische Gesellschaft und berücksichtigt in der Bearbeitung durch Rabbinerin Ulrike Offenberg zugleich den mitteleuropäischen Kontext. Es spricht ein jüdisches Publikum ebenso an wie Engagierte des jüdisch-christlichen Dialogs oder religionswissenschaftliche und kulturanthropologische Fachkreise. Es ist geeignet als Lehrmaterial für den Religionsunterricht sowie als Geschenk für persönliche Anlässe wie Bar/Bat Mitzwah, Geburtstage oder Hochzeiten.

Hier können Sie das Buch bestellen: https://www.hentrichhentrich.de/book-durch-das-juedische-jahr.html