Neuer Leitfaden zum Erkennen antisemitischer Straftaten

(17.03.2022)

Niedersachsens Justizministern Barbara Havliza hat am 10.03.2022 in Hannover einen neuen Leitfaden zum Erkennen antisemitischer Straftaten vorgestellt. Dieser soll Polizei und Justiz bestmöglich dabei unterstützen, antisemitisch motivierte Straftaten aufzudecken und zu verfolgen.

Entwickelt wurde der neue Leitfaden von einer Kernarbeitsgruppe aus dem im Niedersächsischen Justizministerium ansässigen Landes-Demokratiezentrum, der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus RIAS Niedersachsen sowie der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus.

Vornehmliches Ziel des Leitfadens ist es, das Erkennen von antisemitischen Zusammenhängen und die Handlungssicherheit von Mitarbeitenden bei Polizei und Justiz, die bislang wenige Berührungspunkte mit dem Thema Antisemitismus hatten, zu stärken. Das wesentliche Element des Leitfadens ist eine umfangreiche Checkliste, die sich ganz konkret im Arbeitsalltag anwenden lässt, indem sie die Einordnung von antisemitisch motivierten Straftaten vereinfacht. Darüber hinaus enthält der Leitfaden umfangreiche Hintergrundinformationen zum Themenbereich. Diese können beispielsweise genutzt werden, um das eigene Wissen weiter zu vertiefen oder um die einzelnen Elemente der Checkliste besser ein ordnen zu können. Zu ihrer Anwendung im Arbeitsalltag ist dies aber nicht zwingend notwendig.

Der ganze Leitfaden wird hier kostenfrei zur Verfügung gestellt.

25 Jahre Jüdische Gemeinde Hameln

(07.03.2022)

Foto: Axel Hindemith

Die Synagoge in Hameln war der erste Neubau in Deutschland für eine liberale jüdische Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg – ein Ort für fortschrittliches Judentum und ein kultureller Erfolg für die kleine Stadt in Niedersachsen.

Die Eröffnung der Reformsynagoge im Februar 2011 erfolgte 14 Jahre, nachdem Rachel Dohme die Jüdische Gemeinde in Hameln gegründet hatte.

Aus persönlichem Interesse schuf die Amerikanerin 1997 für sich und mittlerweile rund 200 andere Jüdinnen und Juden eine religiöse und soziale Heimat. Seit Februar 2022 besteht die Gemeinde nun 25 Jahre. Die meisten Mitglieder sind Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion, vereinzelt sind aber auch andere Herkunftsländer vertreten.

Mehr Informationen zur Jüdischen Gemeinde Hameln finden Sie unter http://www.jghreform.org/home-de.htm

Galka Scheyer – A Jewish Woman in International Art Business

(28.02.2022)

Bd. 13 der Bet Tfila – Schriftenreihe ist erschienen.

Galka (Emmy E.) Scheyer (1889-1945) war eine außergewöhnliche Frau: Jüdin, Malerin, Kunstsammlerin und Vermittlerin. Nachdem sie die Bauhaus-Künstler Alexej von Jawlensky, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Paul Klee kennengelernt hatte, gründete sie mit ihnen die Künstlergruppe „Die Blauen Vier“. Um ihre „vier Könige“ nicht nur in Europa bekannt zu machen, emigrierte sie 1924 in die USA. Scheyer organisierte Ausstellungen und hielt Vorträge in der ganzen Welt. Der berühmte Architekt Richard Neutra entwarf für sie ein Galeriegebäude in den Hollywood Hills, wo sie lebte und Kunstsammler und die High Society Hollywoods empfing, darunter Marlene Dietrich, Greta Garbo, Fritz Lang und Josef von Sternberg. Sie starb 1945 in Hollywood.

Dieser Band präsentiert die Vorträge der internationalen Galka Scheyer-Konferenz in englischer Sprache, die im November 2019 in ihrer Geburtsstadt Braunschweig stattfand.

Das Buch ist im Buchhandel und direkt beim Verlag erhältlich.

Mehr zur Schriftenreihe der Bet Tfila finden Sie hier.

Woche der Brüderlichkeit 2022 in Osnabrück

(24.02.2022)

Fair Play – Jeder Mensch zählt.

Bei der Woche der Brüderlichkeit steht der Jüdisch-Christlichen Dialog im Mittelpunkt. Seit 1952 organisieren die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im März eines jeden Jahres diese Woche als Zeichen gegen jede Form von Antisemitismus, gegen Rechtsextremismus und Rassismus, gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

2022, zum 70. Jahrestag, wird die Woche der Brüderlichkeit unter dem Jahresthema „Fair Play – Jeder Mensch zählt“ in Osnabrück eröffnet und in Stadt und Landkreis Osnabrück durch ein ganzjähriges Rahmenprogramm begleitet.

Am Sonntag, den 6. März, findet in der OsnabrückHalle die zentrale Eröffnungsfeier der Woche der Brüderlichkeit 2022 statt und wird per Livestream auf www.zdf.de übertragen.

Weitere Informationen sowie das gesamte Rahmenprogramm finden Sie unter https://wdb-osnabrueck.de/

Buchtipp: Durch das Jüdische Jahr – Dalia Marx

(17.02.2022)

„Durch das Jüdische Jahr“ führt Monat für Monat durch den jüdischen Jahreskreis. Rabbinerin Dalia Marx stellt den Charakter, die Feste und Gedenktage jedes Monats vor, beschreibt wenig bekannte religiöse Traditionen, Gebete und häusliche Bräuche und fragt, welche Bedeutung sie für unser modernes, durch eine Vielfalt von Kulturen und Identitäten geprägtes Leben haben können. Perspektiven aus Geschichte und Gegenwart, aus West und Ost, Israel und der Welt, verflechten sich zu einem vielfarbigen Gewebe jüdischen Lebens und eröffnen einen eigenen Zugang zum Reichtum religiöser Traditionen.

Das Buch gewährt seltene Einblicke in die israelische Gesellschaft und berücksichtigt in der Bearbeitung durch Rabbinerin Ulrike Offenberg zugleich den mitteleuropäischen Kontext. Es spricht ein jüdisches Publikum ebenso an wie Engagierte des jüdisch-christlichen Dialogs oder religionswissenschaftliche und kulturanthropologische Fachkreise. Es ist geeignet als Lehrmaterial für den Religionsunterricht sowie als Geschenk für persönliche Anlässe wie Bar/Bat Mitzwah, Geburtstage oder Hochzeiten.

Hier können Sie das Buch bestellen: https://www.hentrichhentrich.de/book-durch-das-juedische-jahr.html

Dauerausstellung – Ein Teil von uns

(10.02.2022)

Das Braunschweigische Landesmuseum eröffnet neue Dauerausstellung zu deutsch-jüdischen Geschichten aus Niedersachsen.

Am Standort Hinter Aegidien präsentiert das Braunschweigische Landesmuseum seinen Gästen nicht nur die sanierten Räumlichkeiten des ehemaligen Benediktinerklosters St. Aegidien, sondern auch die vollständig neu konzipierte Dauerausstellung „Ein Teil von uns. Deutsch-jüdische Geschichten aus Niedersachsen“.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Webseite des Braunschweigischen Landesmuseums oder im Flyer zur Ausstellung.

Kompositionswettbewerb – „J ü M i D“

(03.02.2022)

Aktuelle Jüdische Musik in Deutschland

Im Rahmen des Jubiläums „321-2021: 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ hat Global Partnership Hannover e.V. in Kooperation mit der Villa Seligmann einen Kompositionswettbewerb zur aktuellen jüdischen Musik initiiert.

Der Wettbewerb ist zugleich integraler Bestandteil der „Europäischen Route des Jüdischen Kulturerbes“ in der Bundesrepublik. Musikerinnen und Musiker, die entweder jüdische Wurzeln haben oder sich ausdrücklich mit dem Judentum identifizieren, sind eingeladen, eine musikalische Bestandsaufnahme ihrer Identität in Deutschland zu präsentieren. Die eingereichten Beiträge sollen das persönliche Lebensgefühl der Bewerberinnen und Bewerber transportieren und individuelle Antworten auf die folgenden Fragen geben:
„Wo stehen wir?“, „Was bewegt uns?“ und „Wie nehmen wir uns als deutsch-jüdisch wahr”.

Weiter soll JüMiD auf die zeitgenössische jüdische Kulturszene in Deutschland aufmerksam machen und ein Zeichen für die Kontinuität jüdischen Musikschaffens setzen. Auf diese Weise soll (junge) jüdische Kultur als selbstverständlicher Bestandteil der pluralistischen deutschen Gesellschaft für die breite Bevölkerung erlebbar
gemacht werden.

Der Wettbewerb findet in vier Kategorien statt:

  • Klassische Musik
  • Populäre Musik
  • Jazz
  • Synagogale Musik

In jeder Kategorie werden die Stücke von einer Jury mit fachlicher Expertise begutachtet. Pro Kategorie wird es eine Gewinnerin bzw. einen Gewinner geben; die Preise sind mit jeweils 1.000 € dotiert. Die prämierten Kompositionen werden – nebst anderer eigener Stücke – am 05. Mai 2022 um 19:00 Uhr in der Villa Seligmann, Hohenzollernstr. 39, 30161 Hannover präsentiert.

Weitere Aufführungen sind für das darauffolgende Wochenende, 6. – 8. Mai 2022, an verschiedenen Kulturorten
in Hannover geplant.

Die Bewerbungsfrist wurde bis zum 18. März 2022 verlängert.

Weitere Informationen finden Sie hier: http://globalpartnership.de/juemid

Operation Legendär bei NDR DAS!

(24.01.2022)

Am 27. Januar ist in Deutschland der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Zu diesem Anlass wird in der NDR-Sendung DAS! ein Beitrag zu jüdischem Leben in Seesen ausgestrahlt. Unter anderem wird die App „Operation Legendär“ vorgestellt, die einen wichtigen Teil der jüdischen Geschichte in Seesen aufgreift.

Der Beitrag wird am Donnerstag den 27. Januar 2022 ab 18.45 Uhr im NDR in der Sendung DAS! zu sehen sein.

Erinnern Digital

(20.01.2022)

Ein Projekt zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2022.

Der Arbeitskreises Andere Geschichte/Gedenkstätte Schillstraße wird in Kooperation mit der Gaußschule und der Realschule John-F.-Kennedy-Platz einen digitalen Countdown zum 27. Januar 2022 anbieten.

Ab dem 20. Januar bis zum 26. Januar 2022 wird täglich ab 15 Uhr ein neues Videos oder ein neuer Podcast verfügbar sein.

Inhaltlich fokussiert sich das Projekt auf die Erinnerung an die jüdischen Männer, Frauen und Kinder, die während der NS-Zeit in Braunschweig entrechtet und verfolgt wurden oder zur Zwangsarbeit hierherkamen. In dem Rahmen ist auch ein Blick auf das „Erinnern in Braunschweig heute“ wesentlich.

Zur Homepage der Gedenkstätte geht es hier: https://www.schillstrasse.de/aktuell/

Am 27. Januar 2022 wird es aufgrund der Corona-Pandemie keine zentrale Veranstaltung am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus geben können. Dennoch ist es der Stadt Braunschweig und dem Arbeitskreis Andere Geschichte gemeinsam ein Anliegen, der Opfer des menschenverachtenden NS-Regimes still zu gedenken und dem Vergessen entgegenzuwirken.

Am Donnerstag, den 27. Januar 2022, besteht den gesamten Tag die Möglichkeit, an der Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße (Schillstraße 25, Braunschweig) Kränze oder Blumen niederzulegen.