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Gerichtsgebäude

„Judenpack“ – Verfahren erneut eingestellt

(28.02.2023)

„Judenpresse, Judenpack, Feuer und Benzin für euch“, rief ein Funktionär der Partei „Die Rechte“ auf einer von rechten Gruppen organisierten Veranstaltung am Volkstrauertag im November 2020 in Braunschweig. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig sieht darin auch nach wiederholter Prüfung keine Volksverhetzung.

Der Beschuldigte hatte seine antisemitischen Ausfälligkeiten gegenüber Journalisten ausgesprochen, die den Auftritt der Rechtsextremen beobachteten. Ein kurzes Video des Journalisten Moritz Siman dokumentiert die Szene. Die Staatsanwaltschaft ermittelte „wegen Verdachts auf Volksverhetzung und Beleidigung“, stellte das Verfahren aber ein.

Aufgrund mehrerer Beschwerden hob die Generalstaatsanwaltschaft diese Entscheidung auf. Die Staatsanwaltschaft ermittelte erneut, kam aber zum gleichen Ergebnis.

Eine dieser Beschwerden kam von dem Ehepaar Gottschalk, das in dem Ausruf eine „öffentliche, antisemitische hetzerische Vernichtungsproklamation gegen das Judentum, gegen jede einzelne jüdische Person unserer Gesellschaft“ sieht. Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands Jüdischer Gemeinden, schrieb damals in einem Artikel für die Jüdische Allgemeine, die Äußerungen entstammten dem Jargon des Naziorgans „Der Stürmer“.

Anfang Februar teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig dem Ehepaar Gottschalk mit, das Verfahren werde zum zweiten Mal eingestellt. Der Tatbestand der Volksverhetzung nach Paragraf 130 des Strafgesetzbuches sei nicht erfüllt; es bestehe kein Tatverdacht. Die Äußerungen des Beschuldigten seien klar gegen die vor Ort anwesenden Medienvertreter gerichtet gewesen und nicht gegen die in Deutschland lebenden Juden.

Erneut gibt es Kritik an der Entscheidung der Staatsanwaltschaft. Niedersachsens neuer Antisemitismusbeauftragter Gerhard Wegner wird in der HAZ mit den Worten zitiert, es handele sich hier um einen „Musterfall antisemitischer Argumentation“.

Öffentliche Versicherung Braunschweig spendet 10.000 Euro an das IJN

(23.02.2023)

Die Öffentliche Versicherung Braunschweig hat 10.000 Euro für die Arbeit des Israel Jacobson Netzwerks für jüdische Kultur und Geschichte gespendet.

Mit der Spende der Öffentlichen möchte das IJN die Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit fortsetzen. Am 8. Mai 2023 wird zum dritten Mal der regionale Putztag von Stolpersteinen unter dem Motto „Erinnerung Aufpolieren“ stattfinden.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges jährt an diesem Tag zum 78. Mal, weshalb das IJN zusammen mit den Stolpersteininitiativen in der Region eine Broschüre zu den Stolpersteinen vorbereiten und zahlreiche lokale Veranstaltungen anbieten.

„Das Braunschweiger Land verfügt über ein wertvolles jüdisches Erbe. Das Ziel des Israel Jacobson Netzwerk ist es, dieses zu erforschen und vielen Menschen zugänglich zu machen. Die Spende der Öffentlichen unterstützt unser zivilgesellschaftliches Engagement in der ganzen Region. Dafür sagen wir Danke!“, so Dr. Jörg Munzel, Vorstand des Israel Jacobson Netzwerkes.

Spendenübergabe an den Stolpersteinen der vertriebenen Familie Aronsohn in der Wabestraße in Braunschweig (von links nach rechts): Knud Maywald, Vorsitzender des Vorstandes der Öffentlichen, vom Israel Jacobson Netzwerk: Dr. Jörg Munzel (Vorstand), Rebekka Denz (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Julia Argo (Marketing/Kommunikation) und Prof. Dr. Cord-Friedrich Berghahn (Präsident), Foto: Andreas Rudolph

Galka Scheyer-Atlas

(07.02.2023)

Galka Scheyer, geboren 1889 in Braunschweig als Emmy Esther Scheyer, war Künstlerin und Netzwerkerin. Vor allem wirkte sie als Vermittlerin der Künstlergruppe „Blaue Vier“, zu der Lyonel Feininger, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky und Paul Klee gehörten. Um deren Werke bekannt zu machen, organisierte Galka Scheyer zahlreiche Ausstellungen und Vorträge. Sie emigrierte 1924 in die USA, arbeitete weiter (insbesondere mit Kindern und Jugendlichen) und starb 1945 in Hollywood.

Gemeinsam mit dem Galka Emmy Scheyer Zentrum e.V. hat die Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa (TU Braunschweig) 52 ausgewählte Orte in Europa, Amerika und Asien auf einer Weltkarte sichtbar gemacht, an denen Galka Scheyer wirkte. So entstand der Galka Scheyer-Atlas. Die Ortseinträge wurden von Gilbert Holzgang verfasst (Galka Emmy Scheyer Zentrum e.V.).

Der Galka Scheyer-Atlas ist jetzt in Form einer interaktiven Landkarte verfügbar. Sie finden ihn hier.

Ausscheidender Antisemitismusbeauftragter Franz Rainer Enste legt seinen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2022 vor

(26.01.2023)

Der ausscheidende Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Franz Rainer Enste, veröffentlicht – unmittelbar vor seiner offiziellen Verabschiedung durch den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil am heutigen Abend – seinen nunmehr letzten Tätigkeitsbericht für das zurückliegende Jahr 2022.

Die Niedersächsische Justizministerin, Dr. Kathrin Wahlmann, betont aus in diesem Anlass die äußerst wichtige Bedeutung von Antisemitismusprävention im Allgemeinen sowie der Tätigkeit des Landesbeauftragten im Besonderen:
Wir dürfen niemals hinnehmen, dass Antisemitismus in Deutschland zum Alltag gehört. Die Förderung von Präventionsprojekten wird auch in Zukunft einen maßgeblichen Baustein bilden, um dieser wichtigen Aufgabe gerecht zu werden. Der von Franz Rainer Enste nunmehr vorgelegte dritte Jahresbericht macht deutlich, von welchem Umfang und welcher Bandbreite das – ehrenamtlich wahrgenommene – Amt des Landesbeauftragten geprägt ist. Seiner seit seiner Berufung im Jahr 2019 geleisteten Pionierarbeit und seinem engagierten Einsatz im Kampf gegen den wachsenden Antisemitismus gilt mein ausdrücklicher Dank!“

Hier finden Sie den 3. Jahresbericht 2022

Jüdisches Kulturerbe im virtuellen Raum

(24.01.2023)

Kooperation zwischen Braunschweigischem Landesmuseum und Universitätsbibliothek Braunschweig ermöglicht Digitalisierung von Judaica-Publikationen.

Zusammen mit der Jüdischen Gemeinde Braunschweigs und der Universitätsbibliothek (UB) konnte das Braunschweigische Landesmuseum 25 Publikationen aus der Judaica-Sammlung des Museums pünktlich zum diesjährigen Chanukka-Fest frei und weltweit über den Publikationsserver der Technischen Universität Braunschweig digital zur Verfügung stellen.

Nach der Auswahl durch das Braunschweigische Landesmuseum wurden die Publikationen in der Universitätsbibliothek gescannt und in der Digitalisierungssoftware „Kitodo“ kooperativ erschlossen. Die Software, deren Weiterentwicklung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, wird bundesweit hauptsächlich in wissenschaftlichen Bibliotheken zur Digitalisierung von Handschriften, Drucken und Zeitschriften eingesetzt.

Für das Projekt konnten so unter anderem zwei handgeschriebene Gebetsbücher aus dem 18. Jahrhundert erstmals digital der Öffentlichkeit und Forschung zur Ansicht bereitgestellt werden.

Doch wurden für das Projekt nicht nur prachtvolle handgeschriebene Manuskripte ausgewählt, sondern auch Publikationen von besonders historischem Wert, wie zum Beispiel die Zeitschrift „Unzer Sztyme“, die zwischen 1945 und 1947 unmittelbar nach der Befreiung des Konzentrationslagers in Bergen Belsen als Lagerzeitung des Displaced Person-Camps in der britischen Zone erschien. Hier trägt die Digitalisierung besonders zur Bestandserhaltung bei, da, den Umständen der Zeit geschuldet, bei der Zeitschrift die Papierqualität schlecht ist.

Für die digitale Präsentation wurden von der Universitätsbibliothek den Digitalisaten strukturelle Merkmale hinzugefügt, wie Seitenzahlen, Lesezeichen und Kapitel. Da viele Publikationen auf Hebräisch verfasst sind, stellte gerade diese Arbeit die Bibliothekar*innen der UB vor besondere Herausforderungen. „Durch die Digitalisierung und Erschließung dieser herausragenden Werke sowie die Schaffung eines freien Zugangs zu ihnen stärkt die Universitätsbibliothek offene Wissenschaft und Citizen Science,“ so der Direktor der UB Robert Strötgen.

Zum Abschluss des Projekts wurde die Sammlung auf dem Publikationsserver der TU Braunschweig hochgeladen und steht dort nun der ganzen Welt und Forschung frei zur Verfügung.

 

Bildnachweise:

  1. Ausgewählte Judaica, die im Rahmen der Kooperation digitalisiert werden konnten.
    © Braunschweigisches Landesmuseum, Anja Pröhle
  2. Seltene Exemplare Zeitschrift „Unzer Sztyme“.
    © Braunschweigisches Landesmuseum, Anja Pröhle

Gerhard Wegner wird niedersächsischer Antisemitismus-Beauftragter

(19.01.2023)

Der evangelische Theologe Professor Gerhard Wegner wird neuer Antisemitismus-Beauftragter des Landes Niedersachsen. Der frühere Leiter des Sozialwissenschaftlichen Institutes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tritt zum Februar die Nachfolge von Franz Rainer Enste an, wie die Staatskanzlei in Hannover am 17. Januar 2023 mitteilte. Enste war der erste Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens und hat das Ehrenamt drei Jahre lang ausgeübt.

Der Landesbeauftragte ist der zentrale Ansprechpartner für die jüdischen Verbände in Niedersachsen sowie für die dort lebenden Menschen jüdischen Glaubens. Zu seinen Aufgaben gehört das Unterstützen der Interessen der jüdischen Verbände in Richtung der Landesregierung. Er entwickelt Empfehlungen zum Umgang mit Antisemitismus und erstellt jährlich einen Bericht über Antisemitismus und dessen Bekämpfung in Niedersachsen.

– Erinnern digital – Ein Projekt zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023

(17.01.2023)

Ein Vorhaben des Arbeitskreises Andere Geschichte e. V. als Träger der Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße in Kooperation mit dem Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e. V.

In Vorbereitung des zentralen Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus am Freitag, den 27. Januar 2023 wird, wie im Vorjahr etabliert, auf der Internetseite der Gedenkstätte Schillstraße (http://www.schillstrasse.de/aktuell) täglich ab 15.00 Uhr ein neues digitales Angebot (Podcast) veröffentlicht. Der Countdown beginnt am 21. Januar und endet am 26. Januar 2023.

In diesem Jahr liegt der Fokus auf dem Erinnerungsprojekt der Stolpersteine. Interviews mit Akteuren, die in die Stolpersteinarbeit in Braunschweig, Wolfenbüttel, Seesen und Goslar involviert sind, wurden geführt. Dr. Brage Bei der Wieden, Dr. Joachim Frassl, Dr. Stefan Cramer und zwei Schüler der Realschule John-F.-Kennedy-Platz in Braunschweig berichten über ihre Motivationen.

Gedenkveranstaltung und Begleitangebote

In diesem Jahr wird es nach zweimaliger Unterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie wieder eine zentrale Veranstaltung am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus geben. Die Stadt Braunschweig und der Arbeitskreis Andere Geschichte e. V. laden dazu gemeinsam am 27. Januar um 11.30 Uhr in den Außenbereich der Gedenkstätte Schillstraße (Schillstraße 25, 38102 Braunschweig) ein. Den Verantwortlichen ist es ein wichtiges Anliegen, den Opfern des menschenverachtenden NS-Regimes still zu gedenken und einem Vergessen entgegenzuwirken.

Darüber hinaus besteht am 27. Januar den gesamten Tag über die Möglichkeit, an der Gedenkstätte Kränze oder Blumen niederzulegen, um damit einer persönlichen Anteilnahme Ausdruck zu verleihen.

Ferner wird das Gedenkstättengebäude am Veranstaltungstag von 10.30 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet sein. Interessierte sind eingeladen, dort mit den Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen, mehr über den historischen Ort und das „Offene Archiv“ zu erfahren oder sich Videointerviews mit Überlebenden anzuschauen.

Alle Interessierten sind mit Ihren Angehörigen und Bekannten herzlich eingeladen, sich am Gedenken zu beteiligen und die weiteren Angebote wahrzunehmen!

Kontakt bei Rückfragen:
Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße
Gerald Hartwig (wiss. Mitarbeiter und Interim-Leiter)
Schillstraße 25 | 38102 Braunschweig
Tel. 0531 2702565 | gedenkstaette@schillstrasse.de

Bad Harzburg soll Ehrung für antisemitischen Autor beenden

(10.01.2023)

Portrait Rudolf Huch aus seiner Hetzschrift „Israel und Wir“

Der Verein „Spurensuche Harzregion“ hat die Stadt Bad Harzburg aufgefordert, die Rudolf-Huch-Straße in der Kurstadt umzubenennen. Die Ehrung für den antisemitischen und antidemokratischen Juristen und Schriftsteller Huch müsse endlich beendet werden, forderte der Verein am 2. Januar 2023 in einer Pressemitteilung. Nach einer Handreichung des Deutschen Städtetags müssten bei einer Straßenbenennung nach einer Person »höchste und kritische Maßstäbe« angelegt werden.

Rudolf Huch, der seit 1897 in Bad Harzburg als Rechtsanwalt, Notar und Schriftsteller wirkte, hat schon früh einen latenten Antisemitismus in seinen Schriften vertreten. Spätestens seit 1932 forderte er eine Diktatur unter Adolf Hitler, trat dann 1933 in die NSDAP ein, um die Diktatur in verschiedenen öffentlichen Äußerungen zu unterstützen. So unterschrieb er 1933 beispielsweise das „Gelöbnis treuester Gefolgschaft“ für Adolf Hitler. Im Gegenzug wurde er im selben Jahr in die Akademie der Künste (Abt. Dichtung) aufgenommen, aus der seine Schwester Ricarda Huch aus Protest gegen die judenfeindliche Politik ausgetreten war. 1934 veröffentlichte Rudolf Huch die antisemitische Hetzschrift „Israel und Wir“, in der er verschwörungstheoretische Ansichten vertrat und sich ausdrücklich hinter die Verfolgungsmaßnahmen von Juden und politischer Opposition stellte. Dort schreibt Huch u.a.: „Das A und O der Sache ist, daß der Staat das Recht hat, Gebilde wie die Sozialdemokratie und die jüdische Zentrale zu zerschlagen.“

Insofern ist es laut der Pressemitteilung des Vereins „Spurensuche Harzregion“ inkonsequent, zwar anzuerkennen, dass Rudolf Huch antisemitische und antidemokratische Ansichten vertreten und den Nationalsozialismus offen gestützt und für dessen Akzeptanz gesorgt hat, gleichzeitig aber die Ehrung der Straßenbenennung beizubehalten. Wenn es ernst gemeint ist, wie die Goslarsche Zeitung am 30. Dezember 2022 titelte: „Rassist hat keine Ehre verdient“, dann ist auch die Straßenumbenennung erforderlich.

Pressemitteilung Spurensuche Harzregion e.V. Januar 2023

Jüdische Kulturtage 2023

(22.12.2022)

Das Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. (IJN) initiierte 2023 zum vierten Mal Jüdische Kulturtage in der Region. Schirmherr der jährlichen Veranstaltungsreihe ist der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R., Herr Michael Fürst. Hauptgastgeberort der Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide ist 2023 ist die Stadt Peine. Die regionale Veranstaltungsreihe steht unter dem Motto „jung und jüdisch“ mit der diesjährigen Hauptperson „Sally Perel – Eine Kindheit in Peine“.

In das Gesamtprogramm der Jüdischen Kulturtage werden Veranstaltungen aufgenommen, die ca. vom 14. August bis zum 22. September 2023 durchgeführt werden. Vom 15. bis zum 17. September 2023 sollen keine Veranstaltungen im Rahmen des Kulturtage-Programms stattfinden, da das Jüdische Neujahrsfest Rosch haSchana gefeiert wird.

Wir laden Sie dazu ein, an den Kulturtagen 2023 aktiv mitzuwirken und Veranstaltungen einzubringen! Herzlich Willkommen sind alle privaten oder institutionellen Veranstalter/innen. Wenn Sie einen Programmpunkt anbieten wollen, dann verwenden Sie bitte das dafür vorgesehene Meldeformular und senden es bis spätestens Donnerstag, 1. Juni 2023, an uns zurück. In unserem Infobrief finden Sie alle wichtigen Informationen zu den Kulturtagen 2022 zusammengefasst.

Bei Fragen oder Anregungen kontaktieren Sie uns gerne unter veranstaltungen[at]ij-n.de oder rufen Sie unter 0178-67 23 594 an (Bürozeiten von Mo. bis Do. von 9 bis 14 Uhr, Mailbox vorhanden).

„Die Waldhexe“ zu Gast in Braunschweig

(19.12.2022)

Braunschweigisches Landesmuseum stellt ein Gemälde der deutsch-jüdischen Künstlerin Julie Wolfthorn aus.

Julie Wolfthorn, Das Mädchen mit den blaugrünen Augen (Waldhexe), um 1899

Im Museum Hinter Aegidien des Braunschweigischen Landesmuseums ist ab sofort ein neues Highlight zu entdecken: „Die Waldhexe“ oder „Das Mädchen mit den blaugrünen Augen“, ein Gemälde der deutsch-jüdischen Künstlerin Julie Wolfthorn (1864–1944) aus dem Jahr 1899.

Die aus Westpreußen stammende Julie Wolfthorn zählte bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Künstlerinnen Deutschlands und war vor allem für ihre Porträts selbstbewusster Frauen bekannt. 1942 wurde sie mit ihrer Schwester in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo sie zwei Jahre später im Alter von 80 Jahren starb.

Das Porträt aus der Jack Daulton Collection, Los Altos Hills CA USA verweist auf die kommende Sonderausstellung „Göttinnen des Jugendstils“, die ab dem 29.03.2023 zu sehen sein wird und in Kooperation mit dem Allard Pierson Museum in Amsterdam und dem Badischen Landesmuseum in Karlsruhe vorbereitet wurde.

 

Foto: Don Tuttle, © The Jack Daulton Collection, Los Altos Hills CA USA