Galka Scheyer – Von Braunschweig in die Welt

(10.01.2022)

Auf den Spuren der in Braunschweig geborenen Künstlerin und Kunstvermittlerin Galka Scheyer (1889-1945) können Interessierte jetzt mit einem Wegweiser durch die Stadt spazieren, den die Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa (TU Braunschweig) und das Galka Emmy Scheyer Zentrum e.V. herausgegeben haben. Bekannt geworden ist Galka Scheyer weniger durch ihre eigenen künstlerischen Arbeiten, sondern vor allem als Vermittlerin der Kunst von Feininger, Jawlensky, Kandinsky und Klee. Um diese Künstler auch in den USA bekannt zu machen, emigrierte sie 1924 und ließ sich schließlich in Hollywood ein Ausstellungs- und Wohnhaus durch den bedeutenden Architekten Richard Neutra errichten.

Der Wegweiser führt zu 24 ausgewählten Orten, die mit dem Leben und Wirken Galka Scheyers in Braunschweig verbunden sind: Häuser, in denen sie gelebt hat, Plätze, an denen sie gemalt und ihre Freunde getroffen hat bis hin zu Orten, die für die damalige Braunschweiger Kunstszene Bedeutung hatten und zum Teil bis heute haben. Die Broschüre ist erhältlich bei der Bet Tfila – Forschungsstelle (synagogen[at]tu-bs.de; Tel. 0531 3912526) oder bei der Touristinfo Braunschweig.

Ergänzt wird dieser lokale Überblick nun um ein Online-Angebot: Auf der interaktiven Landkarte des IJN kann Galka Scheyers breites Netzwerk und ihre internationalen Wege anhand von 50 Stationen nun eindrucksvoll nachvollzogen werden.

Neue Erinnerungszeichen in Oldenburg

(02.12.2021)

Gedenkstele Brüderstraße in Oldenbur

Die Kultur des Erinnerns findet in München seit 2016 in Form von Stelen und Hinweistafeln an den ehemaligen Wohn- und Wirkungsorten der Schoa-Opfer statt. Diese Erinnerungszeichen ermöglichen ein individuelles Gedenken auf Augenhöhe an Frauen, Männer und Kinder, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Stelen und Hinweistafeln werden an den Orten errichtet, an denen diese Menschen früher gelebt und gearbeitet haben oder an ihren Todesorten. Zusätzlich werden ihre Biografien im Internet veröffentlicht.

Nach Ingolstadt ist jetzt mit Oldenburg eine weitere Stadt hinzugekommen, die in Zukunft statt Stolpersteinen Gedenkstelen und Hinweistafeln einsetzt. Stolpersteine sollen dann nur auf ausdrücklichen Wunsch der Hinterbliebenen als Alternative verlegt werden. Die künftige Lösung hatte sich die jüdische Gemeinde als besten Weg des Erinnerns gewünscht. In Oldenburg werden die Erinnerungszeichen von der Stadt und der Oldenburger Bürgerstiftung in enger Zusammenarbeit mit Werkstattfilm errichtet.

Persönlichkeitstafel für Bernhard Meyersfeld

(29.11.2021)

Foto: Daniela Nielsen, Medienzentrum, Fachbereich Schule der Stadt Braunschweig

Bereits seit 1906 prägt der Eulenspiegelbrunnen mit der Figur des lächelnden Till den Platz am Bäckerklint. Sein Stifter war der Bankier Bernhard Meyersfeld, der sich rund um die Jahrhundertwerde von 1900 als Wohltäter und Mäzen in Wissenschaft und Kunst einen Namen machte. Um an ihn zu erinnern, enthüllten Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Braunschweig und der Bürgerstiftung am 24. November 2021 eine Persönlichkeitstafel.

Der 1841 geborene Bernhard Meyersfeld war Mitglied der jüdischen Gemeinde und ab 1898 deren Vorsteher. Am 2. Oktober 1920 starb Bernhard Meyersfeld, sein Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof an der Helmstedter Straße in Braunschweig.

 

Was war und was kommt

(23.11.2021)

Jüdische Kulturtage zwischen Harz und Heide 2021 und 2022

Das IJN-Team der Jüdischen Kulturtage 2021 lädt Sie herzlich ein!

Am 30. November 2021 um 15 Uhr möchten wir Ihnen von den diesjährigen Kulturtagen berichten. Wir teilen mit Ihnen filmische, bildliche und mündliche Impressionen ausgewählter Veranstaltungen. Mit unseren Kooperationspartner/innen möchten wir Ihnen lebendige Einblicke in die abgeschlossenen Kulturtage geben, aber auch mit Ihnen über die künftigen Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide 2022 ins Gespräch kommen.

Die Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide 2022 finden von Sonntag, den 4. September, bis zum Montag, den 3. Oktober, statt. Am 26. und 27. September 2022 sollen keine Veranstaltungen im Rahmen des Kulturtage-Programms stattfinden, da das Jüdische Neujahrsfest Rosch haSchana gefeiert wird.

Wir laden Sie bereits jetzt dazu ein, an den nächstjährigen Kulturtagen 2022 aktiv mitzuwirken.
Herzlich Willkommen sind alle Interessierte und private oder institutionelle Veranstalter/innen.

Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

Die Veranstaltung findet online statt und wir bitten um Anmeldung unter: veranstaltungen@ij-n.de. Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung.

Erinnern und Handeln

(10.11.2021)

Am 9. November wurde den Jüdinnen und Juden gedacht, die 1938 Opfer der in der Progromnacht verübten Verbrechen wurden. Auch in diesem Jahr legten viele Braunschweiger*innen Kränze und Blumen vor der Gedenktafel an der alten Synagoge in der Alten Knochenhauerstraße nieder.

Um 18 Uhr fand zudem eine Gedenkfeier der Stadt Braunschweig mit der Jüdischen Gemeinde Braunschweig statt, bei der auch Vertreter*innen des IJN teilnahmen.

Projekt „Ich bin Jude“

(29.10.2021)

Mit dem Projekt „Ich Bin Jude“ möchte die Regisseurin Anna Eret die Identität junger Juden und Jüdinnen stärken. Das Projekt bietet eine einzigartige Social-Media und Film-Plattform, die einen offenen, enttabuisierenden und konstruktiven Dialog über jüdische Identitäten und das jüdische Dasein heute ermöglicht. Unter anderem werden einen Spielfilm und viele Dokumentationen produziert, die von einer umfangreichen Social-Media Kampagne begleitet werden. Unterstützt wird das Projekt vom Berliner Verein Mitzva e.V.

Unter www.ibj.mitzva.de können Sie das Projekt begleiten und finden auch Möglichkeiten es zu unterstützen. Außerdem sind dort alle Social-Media-Kanäle verlinkt, auf denen „Ich bin Jude“ verfolgt werden kann.

Das IJN in der Presse

(27.10.2021)

Zwar hat unsere App „Operation Legendär“ den Preis Kindersoftwarepreis TOMMI in der Kategorie Bildung am Ende nicht erhalten, trotzdem war die Nominierung schon eine riesige Auszeichnung für das Projekt und die Arbeit des gesamten Teams.

Am 18. Oktober 2021 veröffentlichte die Braunschweiger Zeitung aufgrund der Nominierung einen großen Artikel dazu: Die Seesener „Operation Legendär“ ist preisverdächtig. Es wurde daürber berichtet, wie groß das Interesse von Nutzern und Nutzerinnen in der gesamten Region ist und auch darüber hinaus viel genutzt wird. Aufgrund des bisherigen Erfolgs der App ist im Gespräch die App weiterzuentwickeln und das Projekt weiter auszubauen.

Bei „Schabat Shalom“ berichtet der NDR in der Ausgabe vom 22. Oktober auch über die „Operation Legendär“ und testet die App mit Schüler*innen eines Braunschweiger Gymnasiums. Zur gesamten Ausgabe gelangen Sie hier.

Eintausendsiebenhundert Jahre

(22.10.2021)

Mit dem Titel „Eintausendsibenhundert Jahre. Jüdisches Leben in Deutschland – Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“ hat der niedersächsische Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Dr. Franz Rainer Enste, eine Broschüre veröffentlicht, die eine Auswahl an großartigen Aktivitäten präsentiert, die im Rahmen des Festjahres in Niedersachsen veranstaltet werden und wurden. Auch das IJN ist mit den Jüdischen Kulturtagen 2021 darin zu finden.

Die gesamte Broschüre können Sie hier kostenfrei herunterladen.

Veröffentlichung: „Lessing und das Judentum“

(14.10.2021)

Nach einigen Jahren Arbeit wurde das Buch „Lessing und das Judentum. Lektüren, Dialoge, Kontroversen im 20. und 21. Jahrhundert“ nun veröffentlicht. Die Herausgeber/innen des neuen Bandes sind Cord-Friedrich Berghahn (Präsident des IJN), Dirk Niefanger, Gunnar Och und Birka Siwczyk.

Die in diesem Band versammelten Aufsätze dokumentieren die letzte von drei internationalen und interdisziplinären Tagungen, die das Thema „Lessing und das Judentum“ verhandelt haben. Im Fokus steht das 20. Jahrhundert, eine besonders brisante Phase der Lessing-Rezeption, in der die Verwerfungen der Zeit, ihre ideologischen Spannungen und Kontroversen und erst recht der Zivilisationsbruch der Shoah ihre tiefen Spuren hinterließen. Die Bandbreite der philologischen, literatur- und kulturwissenschaftlichen, philosophischen, historischen und mediengeschichtlichen Studien zeigt, wie sich die Beschäftigung mit Lessing im Zeichen von Antisemitismus und jüdischer Selbstbesinnung, aber auch von Verdrängung und Trauerarbeit im nicht-jüdischen Kontext, pluralisiert und polarisiert hat. Zusammen mit dem 2015 erschienenen ersten Band, der dem Thema im Kontext des 18. und 19. Jahrhunderts nachgeht, soll der Forschung und einer an Lessings Aktualität interessierten Öffentlichkeit ein perspektivreiches und anregendes Kompendium an die Hand gegeben werden.