Am 8. März 2020 veranstaltete das IJN in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Braunschweig einen Rundgang durch die Synagoge in Braunschweig. Das Interesse an der Veranstaltung war immens, die Teilnehmerliste musste lange vor dem Anmeldeschluss geschlossen werden. Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Renate Wagner-Redding begrüßte die rund 40 Gäste und umriss eingangs die Geschichte der Synagoge und ihrer Vorgängerbauten. Sie skizzierte anschaulich die Geschichte der Jüdischen Gemeinde in der Stadt. Ein Schwerpunkt ihrer Ausführungen war der Neubeginn nach 1945 und das erneute Anwachsen der Gemeinschaft mit dem Zuzug von Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion ab den 1990er Jahren. Die Gruppe betrat nun den Synagogenraum. Die Besucherinnen und Besucher erhielten die Gelegenheit, ihre Fragen an die Gemeindevorsitzende loszuwerden. Die Bandbreite reichte von Fragen der praktischen Religionsausübung bis hin zu solchen des Alltags als jüdischer Mensch in der Stadt. Abschließend erläuterte Frau Wagner-Redding die baulichen Charakteristika und Funktionen einer Synagoge, öffnete den Thoraschrein und brachte der Zuhörerschaft gelebtes religiöses Judentum näher. Nach mehr als 90 Minuten gehaltvoller Information war die gelungene Veranstaltung beendet.
Kategorie: Allgemein
Jüdische Kulturtage zwischen Harz und Heide
Das Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. initiiert 2020 erstmals Jüdische Kulturtage in der Region. Schirmherr der jährlichen Veranstaltungsreihe ist der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R. Herr Michael Fürst. Als diesjähriger Hauptausrichter der Veranstaltungsreihe konnte die Stadt Braunschweig gewonnen werden. Das gewählte Jahresthema lautet: Max Jüdel – ein jüdischer Industrieller und Mäzen.
Alle wichtigen Informationen zum Programm und zur Teilnahme finden sie hier.
Holocaust-Gedenktag – Vielfältige Erinnerungsformen
Auf Initiative des Schöninger Arbeitskreises „Stolpersteine und Gedenkarbeit“ wurde im Rathaus der Stadt Schöningen vom 20. bis 25. Januar 2020 die Ausstellung „Sterne ohne Himmel – Kinder im Holocaust“ gezeigt.
Darin wird an das besondere Schicksal der Mädchen und Jungen während des Holocaust erinnert. Es werden Spielsachen, Briefe, Bücher, Bilder und Aufzeichnungen gezeigt. Die Ausstellung zeugt von der einzigartigen Fähigkeit der Kinder, an der Macht des Lebens festzuhalten. Sie begegneten der schweren Realität mit Kreativität, Phantasie und Optimismus. Die Ausstellung wurde von der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem konzipiert. Sie war mit Schöningen als Ausstellungsort erstmals in Deutschland zu sehen.
Interessenten, die die Ausstellung ausleihen wollen, können sich bei der Stadt Schöningen, Frau Grundmann 05352/512196, melden.
Hier finden Sie weitere Informationen zu der Ausstellung.
Schriftenreihe des Stadtarchivs Gifhorn – Band 2
Seit dem 9. November 2019 ist der zweite Band der Schriftenreihe des Gifhorner Stadtarchivs „Der jüdische Friedhof in Gifhorn. Geschichte, Dokumentation, Spurensuche.“ erhältlich. Der Fokus des zweiten Bandes richtet sich auf den jüdischen Friedhof in Gifhorn. Anna Martin, Annette Redeker und Hartmut Rohde haben die erhaltenen Grabsteine fotografisch dokumentiert und die hebräischen Inschriften übersetzt. Außerdem wird ein Einblick in die jüdische Bestattungskultur gegeben und die Geschichte des jüdischen Friedhofs in Gifhorn dargestellt.
Das Buch kann im Stadtarchiv, bei Bücher Nolte oder in der Buchhandlung Carl Dänzer in Gifhorn erworben werden. Hier ist auch Band 1 „Gifhorner Juden im Nationalsozialismus. Diskriminierung, Ausgrenzung, Deportation und Überleben.“ weiterhin erhältlich oder bestellbar.
www.stopantisemitismus.de
Erkennen Sie Antisemitismus im Alltag? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Website www.stopantisemitismus.de, die seit Mitte diesen Jahres verfügbar ist. Auf der Seite werden 35 antisemitische Zitate wiedergegeben, die aus Alltagsgesprächen stammen. Das Ziel dieser Homepage ist es, ein Bewusstsein für Antisemitismus im Alltag zu schaffen und zu verstehen, was an diesen Aussagen problematisch ist. Gleichzeitig werden Möglichkeiten zur Reaktion vorgeschlagen und verschiedene Anlaufstellen genannt, die zur Unterstützung und Beratung zur Verfügung stehen.
Kranzniederlegung zum 81. Jahrestags der Reichspogromnacht
Das Israel Jacobson Netzwerk nahm an der Gedenkveranstaltung der jüdischen Gemeinde Braunschweig zum 81. Jahrestag der Reichspogromnacht vom 09. November 1938 teil und legte vor der ehemaligen Synagoge an der Alten Knochenhauerstraße einen Kranz nieder.
Das IJN in der Presse
Im Oktober sind gleich zwei Artikel im Zusammenhang mit dem IJN in der Zeitung Wolfenbütteler Schaufenster erschienen.
Zum einen besuchte unsere Mitarbeiterin Rebekka Denz das Gärtnermuseum in Wolfenbüttel. In dem Artikel wird für die laufende Ausstellung im Wolfenbütteler Landesarchiv „Gekommen um zu bleiben? Jüdische Migranten aus Osteuropa im Braunschweiger Land“ geworben. Hierfür stellt das Gärtnermuseum einige Abbildungen aus der eigenen Ausstellung zur Verfügung.
Zum anderen wurde über die internationale Zunz-Tagung in Wolfenbüttel am 23. und 24. Oktober 2019 berichtet. Es werden Inhalte und Ziele der Tagung beschrieben.
Beide Artikel finden Sie hier:
Israel Jacobson Netzwerk zu Gast im Gärtnermuseum (Ausgabe vom 13.10.2019)
Internationale Tagung zum 225. Geburtstag von Leopold Zunz (Ausgabe vom 23.10.2019)