Schülerstreich als Extended Reality App.

(27.04.2021)

Neue Perspektiven auf die deutsch-jüdische Geschichte.

Schüler der Jacobsonschule Seesen am Harz hecken einen Streich aus, der die Schule auf der ganzen Welt bekannt machen soll: Die OPERATION LEGENDÄR. Ihr Abenteuer führt sie quer durch die Schule über das Dach der Synagoge in die Höhle des Löwen, das Haus des Direktors!

Im Stil einer interaktiven Graphic Novel wird mithilfe modernster Technologie ein wichtiger Aspekt der deutsch-jüdischen Geschichte wiederentdeckt. Der Reformer und Rabbiner Israel Jacobson gründete in der kleinen Stadt Seesen eine bedeutende Reformschule für jüdische und christliche Schüler und die erste Reformsynagoge der Welt; ein Ursprungsort des modernen Judentums. Doch bisher ist die Bedeutung dieser „jüdischen Renaissance von welthistorischem Ausmaß“ (Heinrich Graetz, jüd. Historiker) nahezu unbekannt. Das will ein Projekt des Israel Jacobson Netzwerks ändern. Durch die Anwendung von Extended Reality wird diese Geschichte in neuer Form per App auf dem Smartphone oder Tablet auf spielerische Weise erlebbar - nicht nur für Kinder und Jugendliche!

Die nächste Generation erreichen
Dr. Jörg Munzel, Projektleiter und Vorstand des IJN, führt aus: „Wir möchten eine neue Perspektive auf die deutsch-jüdische Geschichte öffnen und die nächste Generation mitnehmen. Gerade für jüngere Menschen sind digitale Zugänge unabdingbar. Sie sind über traditionelle Angebote kaum noch zu erreichen. Durch unsere App wird ein neues Format moderner Wissensvermittlung entwickelt. Dabei interagieren reale und digitale Welt, reale und digitale Personen in neuer Weise miteinander. Das kann und soll auch großen Spaß machen. Die App OPERATION LEGENDÄR kann ab sofort für Nutzer kostenlos über alle Appstores auf das eigene Smartphone oder Tablet abgerufen werden.

Die App OPERATION LEGENDÄR, die heute von den Experten des Israel Jacobson Netzwerkes in der Landesvertretung Niedersachsen in Berlin präsentiert wurde, ist ein Pilotprojekt im Rahmen des Festjahres 2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Bewusst wurden neue Wege gewählt, um Stereotypen von Juden in Deutschland aufzubrechen. Ein Team von Judaisten und Historikern des IJN gewährleistet die fachliche Genauigkeit der transportierten Inhalte. Eva Lezzi, die bekannte jüdische Kinderbuchautorin, beriet bei der kindergerechten Formulierung des Textes.

Dr. Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung und einer der Förderer des Projekts, erörtert: „Jüdisches Leben bekannter zu machen und dabei insbesondere junge Menschen zu erreichen – das ist aus meiner Sicht eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben der kommenden Jahre. Denn die junge Generation wird unsere gemeinsame Zukunft gestalten, weiß in großen Teilen jedoch nur wenig über jüdischen Alltag, jüdische Religion und Kultur. Dieses Unwissen ist ein Nährboden für Ressentiments, es macht empfänglich für Vorurteile und Verschwörungstheorien. Das Projekt zur virtuellen Rekonstruktion des Jacobstempels spricht mit seinem innovativen Vermittlungskonzept ganz gezielt junge Menschen an und bietet ihnen die Möglichkeit, sich nicht nur eigenständig ein wichtiges Kapitel der jüdischen Geschichte zu erschließen, sondern auch die Ideen des modernen Judentums kennenzulernen. Ich bin sehr gespannt darauf, wie die vom Projektteam des Israel Jacobson Netzwerks entwickelte App sich in der Praxis bewähren wird und davon überzeugt, dass viele Menschen dieses tolle Angebot nutzen werden, sich mit jüdischer Geschichte und Gegenwart zu beschäftigen.“

Ein Spiel, das lehrt
Im Projekt dient die Technologie der Geschichte. Authentizität gewährleisten Originalquellen. „Die Digital Natives sind in ihrem Umgang mit Inhalten stark erlebnisorientiert. Sie wollen Teil der Geschichte sein, indem sie ihre Vorstellungen mit einbringen und sie weitererzählen können. Das Wundervolle daran ist, dass dies durch intrinsische Motivation geschieht: Die Auseinandersetzung mit Inhalten ist dabei auf einem ganz neuen Level an Intensität und Nachhaltigkeit.“, sagt Bernard Bettenhäuser, XR-Spezialist und Creative Director des Projekts.

Geschichte nahbar machen
Die bauliche Keimzelle des Reformjudentums – der Jacobstempel in Seesen – wurde von den Nationalsozialisten in der Pogromnacht 1938 unwiederbringlich zerstört. Die ebenfalls mitten in der Seesener Innenstadt liegende Jacobsonschule ist nur noch teilweise erhalten. Die digitale Anwendung hilft, zerstörte Geschichte zum Leben zu erwecken und setzt einen Impuls, die Orte persönlich entdecken zu wollen. Das Pilotprojekt wird mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung in Hinblick auf die kulturtouristische Bedeutung gefördert. „Für das Wirtschaftsministerium steht hier die Digitalisierung von touristischen Produkten im Mittelpunkt. Für uns ist es interessant zu erproben, ob es gelingen kann, physisch nicht (mehr) vorhandene touristische Orte mit Hilfe der XR-Technologie zu inszenieren – in diesem Fall anhand der Stadt Seesen und ihrer Synagoge. Des Weiteren ist es von ganz besonderem Landesinteresse zu erfahren, inwieweit es mittels der zielgerichteten Kombination der neuen Technologien gelingen kann, insbesondere die jüngeren Zielgruppen für ein inhaltlich eher schwer zugängliches Thema zu begeistern, dieses entsprechend zu transportieren und schließlich touristisch zu nutzen“, erklärt Dr. Berend Lindner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung.

Das elektronische Presse Kit zur Pressemitteilung finden Sie hier: https://ijn-presse.de/

Die barocke Inneneinrichtung der Hornburger Synagoge…

(26.04.2021)

… wurde als 17. Objekt des Shared History Projects am 25. April 2021 enthüllt.

Das Jüdische Museum im Braunschweigischen Landesmuseum zählt zu den historisch wichtigen Einrichtungen in der niedersächsischen Museumslandschaft. Es verfügt mit der barocken Inneneinrichtung der ehemaligen Synagoge aus der Landgemeinde in Hornburg über ein bedeutendes, im Originalzustand weitgehend erhaltenes und im norddeutschen Raum einzigartiges Sachzeugnis. Hier erfahren Sie mehr zum Objekt und zum Shared History Project.

Launch Event zu „Operation Legendär“

(23.04.2021)

Eine interaktive Graphic Novel via App.

Verfolgen Sie das Launch Event per Livestream
am 27. April 2021 um 12.30 Uhr

Die App „OPERATION LEGENDÄR“ ist ab Ende April kostenfrei in allen App-Stores downloadbar.

Schüler der Jacobsonschule Seesen am Harz hecken einen Streich aus, der die Schule auf der ganzen Welt bekannt machen soll: Die Operation Legendär.

Ihr Abenteuer führt sie quer durch die Schule über das Dach der Synagoge in die Höhle des Löwen, das Haus des Direktors!

Im Stil einer interaktiven Graphic Novel wird mithilfe modernster Technologie ein wichtiger, wenig bekannter Aspekt der deutsch-jüdischen Geschichte wiederentdeckt. Der Reformer und Rabbiner Israel Jacobson gründete in der kleinen Stadt Seesen eine bedeutende Reformschule für jüdische und christliche Schüler und die erste Reformsynagoge der Welt, ein Ursprungsort des modernen Judentums. Durch die innovative Anwendung von Extended Reality wird diese Geschichte per App auf dem Smartphone oder Tablet auf faszinierende Weise erlebbar – nicht nur für Kinder und Jugendliche!

Präsentiert durch Jörg Munzel, Bernard Bettenhäuser und Rebekka Denz.

Gäste: Dr. Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung, BMI; Dr. Berend Lindner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft; Dr. Rebecca Seidler, 1. Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover und die Antisemitismusbeauftragte des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen;  Erik Homann, Bürgermeister der Stadt Seesen; u.v.m.

Moderation: Cord Berghahn, Präsident des Israel Jacobson Netzwerkes.

Teilnahmelink: https://youtu.be/xhFR2Czv67Q

Gedenktage 2021 KZ Drütte

(16.04.2021)

In diesem Jahr konnte die Gedenkstunde auf dem ehemaligen Appellplatz des KZ Drütte nur betriebsintern stattfinden.

Auf der Homepage der Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte oder auf Facebook wurden die Ergebnisse des diesjährigen Seminars mit Auszubildenden der Salzgitter Flachstahl GmbH sowie eine Dokumentation der Veranstaltung veröffentlicht.

Jüdisches Leben in Braunschweig heute

(13.04.2021)

Renate Wagner-Redding (Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Braunschweig), Sabine Dreßler (Oberkirchenrätin, Referentin für Menschenrechte, Migration und Integration bei der Evangelischen Kirche Deutschland) und Heike Pöppelmann (Direktorin des Braunschweigischen Landesmuseums) tauschen sich über jüdisches Leben heute aus.

Der Fokus des Gesprächs liegt auf persönlichen Erfahrungen, aber auch auf politisch und gesellschaftlich relevanten Aspekten des jüdischen Lebens in Braunschweig und Deutschland. Dazu gehört auch der stärker werdende Antisemitismus in unserer Gesellschaft.

Antisemitismusbeauftragter legt ersten Jahresbericht vor

(12.04.2021)

In seinem Jahresbericht für 2020 erläutert Franz Rainer Enste zum einen die Schwerpunkte seiner Tätigkeit seit seiner Berufung durch das Landeskabinett im Herbst 2019. Zum anderen gibt er für das Land Niedersachsen einen Überblick über die beeindruckende Vielfalt des derzeitigen jüdischen Lebens und über die aktuellen Erscheinungsformen von Antisemitismus.

Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts liegt in einer Darstellung der zahlreichen Maßnahmen und Initiativen von Staat und Zivilgesellschaft zur Bekämpfung von Antisemitismus. In diesem Zusammenhang wird auch das IJN und seine Arbeit im Raum Niedersachsen vorgestellt.

Der ganze Jahresbericht steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung.

Jüdisches Leben in Hannover nach der Schoa

(08.04.2021)

Ein Abend mit Michael Fürst.

Michael Fürst, Rechtsanwalt und Notar a.D., ist wie kaum ein anderer mit der jüdischen Geschichte Hannovers der vergangenen Jahrzehnte vertraut. Als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hannover und des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen gestaltet er sie seit vielen Jahren maßgebend mit. Zudem ist er ein Unterstützer des IJN und dem Verein seit seiner Gründung eng verbunden. In diesem Jahr wird er wieder als Schirmherr der Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide fungieren.

Am 2. März 2021 berichtete er von seiner Kindheit in Hannover, der Einweihung der Synagoge in der Haeckelstraße 1963 und der Zuwanderung aus Osteuropa und der früheren UdSSR in den 1990er Jahren. Wie hat sich die Gemeinde in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Worin liegen die aktuellen Herausforderungen? Diese und weitere Fragen beantwortete er in diesem Gespräch, das online verfügbar ist.

Jüdische und christliche Intellektuelle in Berlin um 1800

(01.04.2021)

Der Präsident des IJN, Cord-Friedrich Berghahn, hat gemeinsam mit Avi Lifschitz und Conrad Wiedemann ein neues Buch herausgebracht, das eine Konferenz im Jüdischen Museum Berlin von 2016 dokumentiert.

Die jüdische Selbstemanzipation des 18. Jahrhunderts (Haskala) ist in der neueren Aufklärungsforschung zu einem zentralen Thema avanciert. Der vorliegende Band ergänzt das komplexe Bild dieses Umbruchs um einen in der Regel unterschätzten Aspekt – nämlich die um 1800 reich dokumentierte Symbiose zwischen jüdischen und christlichen Intellektuellen der Stadt.

Weitere Informationen zum Inhalt und zur Verfügbarkeit des Buches finden Sie hier.

Jüdische Kulturtage 2021

(24.03.2021)

Sind Sie dabei?

Das Israel Jacobson Netzwerk initiiert 2021 zum zweiten Mal Jüdische Kulturtage in der Region. Als diesjähriger Hauptausrichter der Veranstaltungsreihe konnte die Stadt Helmstedt gewonnen werden. Das gewählte Jahresthema lautet: „grenzenlos“. Am Beispiel von David Wegmann aus Helmstedt soll das Thema der jüdischen Einwanderung aus Osteuropa in unsere Region in den Blick genommen werden.

Weitere Informationen zu den Jüdischen Kulturtagen 2021 und wie Sie sich mit einem eigenen Programmpunkt beteiligen können erfahren Sie auf der aktualisierten Unterseite „Jüdische Kulturtage“.