Darin heißt es: „Das Verbundprojekt Net Olam soll eine Übersicht über Angriffe auf jüdische Friedhöfe von der Weimarer Republik bis heute schaffen, mit einem Schwerpunkt auf Niedersachsen. Ziel ist auch der Aufbau eines bundesweiten Netzwerks. Die Braunschweiger Forschungsstelle Bet Tfila wird sich in einem Teilprojekt mit der Einbindung jüdischer Friedhöfe in die Gedenklandschaft beschäftigen.“
Das Verbundprojekt „Net Olam – Jüdische Friedhöfe im Fokus von Antisemitismus und Prävention“ führt die Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur, TU Braunschweig, seit September 2021 gemeinsam mit dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut in Essen und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege durch. Es wird vom BMBF in der Förderlinie „Aktuelle Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus“ vier Jahre lang gefördert. Ziel ist es, eine Strategie zu entwickeln, mit der jüdische Friedhöfe besser vor Schändungen geschützt werden. Dazu erarbeitet das Forscherteam erstmals einen systematischen Übersicht von Schändungsereignissen für ganz Deutschland, um daraus Hinweise zur Prävention abzuleiten. Im Teilprojekt „Gedenken, Erinnern, Mahnen“ untersucht die Bet Tfila – Forschungsstelle jüdische Friedhöfe als Orte der Gedenklandschaft und des ehrenamtlichen Engagements. Im Rahmen des Projektes wird außerdem das Net Olam-Netzwerk (abgeleitet von Bet Olam, der hebräischen Bezeichnung jüdischer Friedhöfe) aufgebaut, in dem sich all jene austauschen, die sich – oft schon seit vielen Jahren – um jüdische Friedhöfe bemühen. Über das Projekt berichtet das Team regelmäßig auf seinem Blog , in dem sich auch ein Link zur Mailingliste des Net Olam-Netzwerks findet.
Bild: Bet-Tfila-Emden_Mahnmal_aus_Grabsteinbruchstuecken_Kessler_2021