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Theater: Professor Mamlock
16. Februar 2023, 19:30 Uhr
Schauspiel von Friedrich Wolf.
Ein Hakenkreuz – eingeritzt in die Tür einer Synagoge. Das war letzten Donnerstag. 2021.
1933. Der weltberühmte jüdische Arzt Professor Mamlock bemüht sich, seine Arbeit, seine Klinik, aber auch seine Familie von allen politischen Auseinandersetzungen fernzuhalten. Aus Angst um das Erreichte, aus Blindheit gegenüber der Realität und im Vertrauen auf „das Gute“ im Menschen arbeitet Mamlock weiter unter den rassistischen Machthabern. Sein Sohn jedoch verliert das Vertrauen und geht in den kommunistischen Untergrund, seine Frau attestiert ihm dieselbe Sturheit, die er bei seinen Gegnern ausmacht, seine Tochter beginnt ihre ganz eigene Form der Rebellion gegen ihn. Mamlock scheitert.
Das Stück kratzt an der Gegenwart, reflektiert dabei aktuelle politische Ereignisse und entdeckt Parallelen: Übergriffe auf Synagogen, Moscheen und Flüchtlingsheime nehmen stetig zu – die Abneigung gegen das Fremde wächst, und gleichzeitig verstummt die Menge, der es voller Entsetzen die Sprache verschlägt. Was bleibt, ist die Fassungslosigkeit und eine sich aufdrängende Frage: Wie schnell kann eine Gesellschaft ihre eigene Geschichte verleugnen oder vergessen?
Der Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf verfasste „Professor Mamlock“ im Exil kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. 1961 wurde es von Konrad Wolf verfilmt, einem der wichtigsten und einflussreichsten Filmemacher der DDR, Namensgeber der Filmuniversität Babelsberg und Sohn Friedrich Wolfs.
Tickets unter: https://theater.wolfsburg.de/programm/veranstaltung/professor-mamlock-621
Mit Gustav Peter Wöhler, Maria Hartmann, Jasmin Buterfas, Ines Nieri, Christoph Plöhn, Stephan Arweiler, Joachim Liesert, Holger Umbreit
Komposition: David Bircher
Regie: Aron H. Matthiasson