Paul Celans Geburtsort Czernowitz befindet sich in der Bukowina, einer Region, die von dem Historiker Timothy Snyder zu den „Bloodlands“ gezählt wird. Die blutige Geschichte der Region färbte auch auf Paul Celan ab, der sich in seiner Dichtung zeitlebens mit seinem Überleben auseinander setzte. Der Briefwechsel zwischen Paul Celan und seiner Jugendfreundin Ilana Shmueli gehört sicher zu den berührendsten in der gesamten Celan-Korrespondenz. So schrieb er ihr am 4. November 1969, ein halbes Jahr vor seinem Tod: „Deine Briefe: sind so wahr, so gerade, sie könnten nicht wahrer und besser sein. Ich brauche sie, ich brauche Dich, wie Du bist…“ Ilana Shmueli kannte Paul Celan schon aus den Jugendzeiten in Czernowitz – lange vor der Schoa. Getroffen haben sich die beiden danach aber erst wieder 1965 in Paris. Von dieser Zeit an datiert dieser Briefwechsel. Noch einmal treffen sich die beiden in Israel, wo Celan versucht, Hebräisch zu lernen. Dieses Treffen, die langen Gespräche miteinander werden zu einer Art Zäsur im Leben und Dichten von Paul Celan. Begleitet wird die Lesung von den Kompositionen von Künstlern aus der Zeit vor und während der Shoa, die nicht überlebten, aber durch ihre Musik über die Zeiten wirken.

Nach der konzertanten Lesung diskutieren wir mit Ihnen, Anikó Glogowski-Merten sowie den Schauspielern und Musikern u.a. über den wertvollen Beitrag jüdischer Kultur in Deutschland, was aufgrund der dunklen Geschichte immer ein schwieriges Thema sein wird. Die Diskussion wird moderiert von Jochen Leyhe. Wir laden Sie herzlich dazu ein.

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit DAS Kult / rimon productions / Jüdische Gemeinde Braunschweig K.D.Ö.R..

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Die Teilnahmebedingungen finden Sie unter freiheit.org/teilnahmebedingungen
Um Anmeldung wird gebeten: https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/GAHYU
oder senden Sie das Anmeldeformular in der Einladung per E-Mail an: service@freiheit.org

Foto links (© Deutscher Bundestag): Aniko Glogowski-Merten
Foto rechts (© Marion Koell): Britta Shulamit Jacobi (rimon productions)

Einladung – ILANA SHMUELI UND PAUL CELAN – SAG DASS JERUSALEM IST