(14.07.2021)
Aus Anlass der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes der 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland an Andor Izsák durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratuliert der Niedersächsische Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Franz Rainer Enste, wie folgt:
„Die jetzt erfolgte Ehrung von Andor Izsák ist die nur allzu verdiente Würdigung einer einzigartigen Lebensleistung. Denn er hat mit der Gründung des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik, vor allem aber mit der Villa Seligmann, ein geradezu beispielgebendes Bindeglied zwischen dem Gedenken an das unendlich Leidvolle der Vergangenheit und der Hoffnung auf die Möglichkeit eines friedlichen Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen geschaffen. Auf diese Weise ist es ihm gelungen, längst verschollen geglaubter jüdischer Musik die entsprechend notwendige wissenschaftliche Aufmerksamkeit zu schenken sowie einen unvergleichlichen Ort der zwischenmenschlichen Begegnung und Verständigung sowie der Pflege eines gegenseitigen Respekts über die Landesgrenzen von Niedersachsen hinaus mit Leben zu erfüllen.
Andor Izsák hat den ungeheuren Schatz der im „Kulturbruch“ der Nazi-Zeit beinahe zerstörten oder verlorengegangenen synagogalen Musik durch ein unermüdlich rastloses Sammeln von Noten und Orgeln gehoben. Er hat der jüdischen Kultur und der Vision einer Grenzen überwindenden Menschlichkeit ein Zuhause gegeben. Der herausragende Erfolg seines Wirkens gründet sich dabei auch auf seinen unnachahmlichen Qualitäten als begnadeter Moderator, humorvoller Entertainer und unnachahmlich spannender Erzähler sowie als stets liebenswürdig umgarnender, charmant die Herzen anderer gewinnender und immer wieder nachhaltig begeisterungsfähiger Sympathieträger.“