Schriftenreihe „Gifhorner Juden im Nationalsozialismus“

Am 6. November 2020 hat die Stadt Gifhorn die 2. überarbeitete und erweiterte Auflage der Monografie des Gifhorner Historikers Prof. Dr. Manfred Grieger „Gifhorner Juden im Nationalsozialismus – Diskriminierung, Ausgrenzung, Deportation und Überleben“ herausgegeben. Das Buch war nach seinem Ersterscheinen am 9. November 2018 wegen des großen Interesses schnell vergriffen. Mit dieser Schriftenreihe soll das Wissen über dieses dunkelste Kapitel der Gifhorner Stadtgeschichte wachgehalten werden und mit dem neuesten Kenntnisstand historisch Interessierten zur Verfügung gestellt werden.

Das Buch wird erstmals online für jeden leicht und kostenlos zugänglich gemacht. Hier finden Sie alle weiteren Informationen zu dieser Veröffentlichung und andere interessante Werke, die von der Stadt Gifhorn herausgegeben wurden.

Solidarität mit der jüdischen Gemeinde Braunschweig

Das Braunschweiger Bündnis gegen rechts lädt am 24. November 2020 um 19 Uhr zu einer Kundgebung an der Steinstraße/Alte Knochenhauerstraße ein. Ziel dieser Veranstaltung ist es Solidarität mit der jüdischen Gemeinde zu zeigen und ein aktives Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Wir als Israel Jacobson Netzwerk möchten dieser Einladung folgen und Sie ebenfalls bitten daran teilzunehmen. Teil der Kundgebung werden Redebeiträge von Renate Wagner-Redding (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Braunschweig) und von Michael Fürst (Vorsitzender Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen) sein.

Diese Kundgebung ist die Antwort auf eine Mahnwache, die von der rechtsextremen Partei „Die Rechte“ für Dienstag den 24. November direkt gegenüber der Synagoge angekündigt wurde. Zeit der Veranstaltung: 19.33 bis 19.45 Uhr (von 1933 bis 1945 herrschten die Nazis über Deutschland und ermordeten sechs Millionen Juden). Thema: „Freiheit für Palästina – Menschlichkeit ist nicht verhandelbar. Zionismus stoppen!“ Die Stadt Braunschweig bewertete Zeit und Ort der Mahnwache als unzulässig. Die Versammlung wird nun von 20 Uhr bis 20.30 Uhr an der Kreuzung Kattreppeln/Damm stattfinden.

Hinweis: Bitte nehmen Sie den Infektionsschutz ernst. Achten Sie auf die Abstandsregeln und die Mund-/Nasenbedeckung.

Stilles Gedenken zum 9. November

Jedes Jahr findet zum Gedenken an die Pogromnacht am 9. November 1938 eine Gedenkfeier statt. Es soll an die Verbrechen, die auch an Juden und Jüdinnen in Braunschweig verübt wurden, erinnert werden.
In diesem Jahr wird aufgrund der Corona-Pandemie leider keine zentrale Gedenkfeier stattfinden können.
Der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Ulrich Markurth, lädt trotzdem dazu ein ein Zeichen zu setzen, um dem Vergessen entgegenzuwirken. Dafür besteht am Montag, dem 9. November 2020, den gesamten Tag die Möglichkeit, vor der Gedenktafel an der alten Synagoge in der Alten Knochenhauerstraße Kränze oder Blumen niederzulegen. 
Bitte beachten Sie hierbei die Regelungen nach der Niedersächsischen Corona-Maßnahmen-Verordnung. Die Herren werden gebeten eine Kopfbedeckung zu tragen.

Neuer Online-Shop des Zentralrats

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat einen Online-Shop eingerichtet. Hier können die vom Zentralrat herausgegebenen Bücher zu jüdischen Themen erworben werden. Das Online-Angebot ist in insgesamt sechs Kategorien unterteilt: Judentum, Lehrbücher, Gebetbücher, Schabbat und Feiertage, Bildung und Dialog sowie Bücher über den Zentralrat.
Der Zentralrat veröffentlicht Bücher zu verschiedenen Themen, um die jüdische Gemeinschaft und die Arbeit der jüdischen Gemeinden zu unterstützen. Hier können Sie sich einen Überblick verschaffen und die Bücher direkt bestellen.

Häuser für Schoa-Überlebende in Israel

In Israel leben heute noch etwa 200.000 Schoa-Überlebende. Da viele von ihnen in Armut leben, stellt das Amigour-Programm des israelischen Spendenfonds Keren Hayesod bedürftigen Überlebenden Wohnungen zur Verfügung. Im Rahmen dieses Programms werden derzeit im ganzen Land 57 Apartmenthäuser gebaut oder aufwendig rekonstruiert, in denen 7.500 alte Menschen ein würdiges Leben führen können.
In Beer Scheva, der Gebietshauptstadt der Negevwüste im Süden Israels, sollen in dem für 120 Apartments projizierten Neubau mehrere Etagen nach Fritz Bauer benannt werden. Fritz Bauer kehrte 1949 nach Deutschland zurück und wurde Landgerichtsdirektor am Landgericht Braunschweig und 1950 Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht der Stadt. 1956 wurde er in das Amt des hessischen Generalstaatsanwalts berufen und brachte in den 60er-Jahren die Auschwitz-Prozesse in Gang.
Für das Fritz-Bauer-Projekt wird in diesem Monat in Deutschland ein Crowdfunding veranstaltet. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Neue Webseite von Dr. Felix Klein

Unter www.antisemtismusbeauftragter.de hat der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus seine neue Webseite veröffentlicht.

Ziel dieses neuen Angebots ist es, über die aktuellen Arbeitsschwerpunkte und Aktivitäten von Dr. Felix Klein zu informieren. Die Seitennavigation spiegelt dabei die beiden Themenbereiche wider, für die er zuständig ist: Jüdisches Leben und die Bekämpfung von Antisemitismus.

Direkt von der Startseite aus lassen sich Pressestatements, Interviews und Berichte über Termine, die Herr Dr. Klein absolviert hat, ansteuern. Unter Service findet sich ein Kontaktformular sowie eine Kontaktliste der Antisemitismusbeauftragten der Länder und eine Liste mit weiterführenden Links als Angebot und Anregung für Menschen, die am Thema interessiert sind und weitergehende Informationen oder auch eine Anlaufstelle suchen.

Ein ganz zentrales Anliegen des Antisemitismusbeauftragten ist es, die Gesellschaft zu sensibilisieren und zu ermutigen, sich gegen Antisemitismus zu engagieren und gerade die eher Schweigenden im Land zu gewinnen, sich auch zu Wort zu melden. Es bleibt eine fortwährende und immer wieder neue Aufgabe, den Antisemitismus zu bekämpfen. Daher bittet Felix Klein die neue Internetseite als Ermutigung zu verstehen. Als Ermutigung, sich für jüdisches Leben zu interessieren. Kontakt zu suchen. Nachzulesen. Und die Stimme zu erheben gegen Judenhass – und für unsere demokratische Gesellschaft.