Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth hat Salomon „Sally“ Perel für die Ehrenbürgerwürde der Stadt Braunschweig vorgeschlagen.
Perel, der 1925 als Sohn eines Rabbiners in Peine geboren wurde, ist als Holocaust-Überlebender und Autor des Buches „Ich war Hitlerjunge Salomon“ (Erstauflage 1992), in dem er seine persönlichen Erfahrungen mit der Vertreibung aus Deutschland und seiner Jahre als Josef „Jupp“ Perel als Dolmetscher der Wehrmacht beschreibt, bekannt geworden. Der mittlerweile 95-jährige Bundesverdienstkreuzträger hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder in der Region gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus stark gemacht. Die Stadt Braunschweig hat ihm zu Ehren bereits im Schuljahr 2018/19 die Integrierte Gesamtschule Volkmarode in „Sally-Perel-Gesamtschule“ umbenannt. Darüber hinaus verleihen Betriebsrat und Management des Volkswagen Werks Braunschweig seit 2013 jährlich unter der Schirmherrschaft von Ulrich Markurth den Sally-Perel-Preis, mit dem von jungen Braunschweigern ins Leben gerufene Initiativen gegen Rassismus und Intoleranz ausgezeichnet werden. Perel ist außerdem unter anderem Schirmherr der durch die „brunswick wheelers“ gestützte, 850 Kilometer lange Radgedenkfahrt nach Auschwitz zum Anlass des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers. Laut Markurth sei Perel ein „Botschafter für Frieden, Versöhnung und Völkerverständigung“ und solle deshalb die Ehrenbürgerrechte erhalten.
Der Verwaltungsausschuss beschäftigt sich am 07.07.2020 mit dem Antrag Markurths (Beschlussvorlage 20-13755), die Entscheidung soll am 14.07.2020 in einer öffentlichen Sitzung fallen.