Am 15. April 1945 befreiten britische Soldaten 55.000 überlebende Männer, Frauen und Kinder, die im KZ Bergen-Belsen gefangen gehalten wurden. Die ursprünglich geplante Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag dieser Befreiung, musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Stattdessen wurden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gedenkstätte Blumen an den Denkmalen und Massengräbern niedergelegt.
An einer kleinen Zeremonie nahm unter anderem der Ministerpräsident Niedersachsens, Stephan Weil (SPD), teil. Weil rief in seiner Rede dazu auf, die Erinnerung an Bergen-Belsen und die Verbrechen der NS-Zeit wachzuhalten. Dabei sei besonders wichtig, „die richtigen Lehren zu ziehen, und auch heute gegen alle Anzeichen von Antisemitismus, Rassismus und Unterdrückung mit aller Konsequenz vorzugehen“. Auch Michael Fürst, Präsident des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden, legte einen Kranz an der Inschriftenwand der Gedenkstätte nieder.
Die große Gedenkfeier, zu der rund 5.000 Gäste eingeladen waren, soll 2021 nachgeholt werden. Jedoch bleibt offen, ob die rund 120 Überlebenden im kommenden Jahr in der Lage sind an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Die Überlebende Anita Lasker-Wallfisch sollte als Hauptrednerin aus London anreisen. Da sie wegen der Corona-Pandemie nicht anreisen konnte, schickte sie eine Videobotschaft zum 75. Jahrestag der Befreiung. Die ganze Videobotschaft finden Sie hier.