Nach der Einsetzung eines „Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens“, der als neutraler Ansprechpartner für jüdische Gemeinden, Verbände und Personen, die sich gegen Antisemitismus stark machen, dienen soll, hat das Land Niedersachsen zudem für 2020 bis zu 75.000 Euro für ein Förderprogramm zur Unterstützung von Projekten gegen Antisemitismus zur Verfügung gestellt.
Dr. Rainer Enste, der aktuell das neue Amt bekleidet, sagt dazu: „Ich freue mich außerordentlich, dass das Land Niedersachsen so deutlich aktiv wird gegen Antisemitismus. Wir brauchen Projekte, die sich alten und neuen Ressentiments und Vorurteilen entgegenstellen, gerade in einer Zeit, in der die Sozialen Netzwerke von Verschwörungstheorien überkochen. Es gilt zugleich, den Beitrag jüdischer Kultur für unsere Gesellschaft positiv zu unterstreichen.“
Auch Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza bezieht hierzu klar Stellung, indem sie darauf hinweist, dass Antisemitismus uns alle anginge und hierbei auch keine Rolle spiele, ob wir in der Stadt oder auf dem Land wohnen. Jüdisches Leben in Niedersachsen zu erhalten und zu fördern, ebenso wie antisemitischen Strömungen entgegenzuwirken und sie zu verhindern, könne vor allem durch Präventionsarbeit erreicht werden.
Das Niedersächsische Justizministerium übernimmt die Koordination des „Landesprogramms gegen Rechtsextremismus – für Demokratie und Menschenrechte“, sowie gemeinsam mit dem Landes-Demokratiezentrum (LDZ) die Umsetzung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ (gefördert durch das BMFSFJ). Da das jüdische Leben in Niedersachsen zum Großteil in Städten erfolgt, steht das Bundesland vor der Herausforderung, Mitbürger und Gemeinden in den ländlichen Gegenden zu unterstützen und durch Aufklärung präventiv der Bildung antisemitischer Haltungen entgegenzuwirken. Deshalb ist die Förderung entsprechender Maßnahmen in bestehende Strukturen bestmöglich einzubinden, um ein vorurteilsfreies Miteinander auch im ländlichen Raum zu gewährleisten.
Um dieses Anliegen zu unterstützen, hat das Niedersächsische Justizministerium in Kooperation mit dem Landespräventionsrat (LPR) einen Förderaufruf für zivilgesellschaftliche Träger herausgegeben. Den vollständigen Förderaufruf finden Sie hier.