Die illustrierte Haggada als didaktisches Artefakt

„Die illustrierte Haggada als didaktisches Artefakt“
Vortrag von Prof. Dr. Katrin Kogman-Appel

Im Mittelpunkt des Pesachfestes, das alljährlich im Frühjahr, am 15. Nissan begangen wird, steht das Gedenken an die wundersame Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft: „An diesem Tag erzähl deinem Sohn: Das geschieht für das, was der Herr an mir getan hat, als ich aus Ägypten auszog,“ heißt es im Buch Exodus. In dieser Auflage, die Geschichte der Befreiung an die nächste Generation weiterzuleiten, liegt ein prägnant didaktisches Element, das dem Ritual, welches im Familienkreis gefeiert wird, zugrunde liegt. Seit dem späten 13. Jh. beschäftigt sich die jüdische Kunst vielfach mit der Haggada, dem liturgischen Text, der das Fest begleitet. Der Vortrag zeigt, wie die besonders im 15. Jh. entwickelten Illustrationsprogramme der Haggada in Ashkenas diese didaktischen Funktionen wahrnahmen.

Prof. Dr. Katrin Kogman-Appel ist Judaistin, Mediävistin und Kunsthistorikerin. Sie lehrte in Jerusalem, Beer Sheva, den USA und Mexiko und hat seit 2015 eine Humboldt-Professur an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster inne. Sie erforscht u. a., was jüdische Buchmalerei über das religiöse und kulturelle Leben der Juden des Mittelalters aussagt.


Veranstaltet vom Verein zur Förderung der Bet Tfila e. V. in Kooperation mit der Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Niedersachsen-Ost e. V.

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