Vortrag von Markus Weber.

Klagges war ab 1933 Braunschweigischer Ministerpräsident, in seinem Handeln auch vielfältig mit Bad Harzburg verbunden, etwa bei der Verfolgung von Sozialdemokraten 1933 oder bei der Ausschaltung von Juden aus dem Fremdenverkehr. 1938 wurde er Ehrenbürger der Stadt Bad Harzburg und nach seiner Haftverbüßung, zu der er ab 1945 wegen der Verantwortung für zahlreiche Verbrechen verurteilt wurde, zog er 1957 nach Bündheim, wo er bis zu seinem Tod 1971 lebte und wirkte. Bereits 1926 veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel „Das Urevangelium Jesu, der deutsche Glaube“, in dem er ein antisemitisches Zerrbild von Jesus zeichnete. Hier werden viele ideologische Elemente entwickelt, die später zur Verfolgung von Juden und anderen Minderheiten dienten.

Das nebenstehende Foto von Dietrich Klagges stammt aus dem 1934 in Paris erschienenen Buch von Walter Mehring „Nazi-Führer sehen dich an. 33 Biographien aus dem Dritten Reich“. Seine Bildunterschrift lautete: Braunschweiger Minister Klagges: Erfolgreicher Bekämpfer der »christlichen Mitleidsmoral«.

Im Rahmen der ökumenischen Friedensdekade 2024