- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Ausstellung: „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“
27. Januar 2024, 17:00 Uhr - 4. Februar 2024, 17:00 Uhr
Ausstellungseröffnung: 27.01.2024, 17:00 Uhr
Der Reichstag steht in Flammen! Fast einen Monat nach der Kanzlerschaft Adolf Hitlers brannte in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 das Reichstagsgebäude in Berlin. Obwohl die Nationalsozialisten selbst im Verdacht standen, das Feuer gelegt zu haben, machten sie die politische Opposition – vor allem die Kommunisten – dafür verantwortlich. Noch am 28. Februar erließ Reichspräsident Paul von Hindenburg die Verordnung „Zum Schutz von Volk und Staat“, die wesentliche demokratische Grundrechte wie die Presse- und Meinungsfreiheit außer Kraft setzte. In den folgenden Wochen kam es zu Verhaftungen von Zehntausenden Gegnerinnen und Gegnern der NSDAP. Im ganzen Deutschen Reich errichteten staatliche Behörden sowie Stellen der NSDAP daraufhin rund 100 frühe Konzentrationslager und weitere Haftstätten. Sie wurden bewacht von SA, SS oder Polizei. Es kam zu zahllosen Misshandlungen bis hin zu Morden. Die frühen Konzentrationslager waren das erste Massenverbrechen des Nationalsozialismus.
Die Wanderausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ beleuchtet die Rolle und Funktion der frühen Konzentrationslager als zentrales Terrorinstrument zur Zerstörung der Demokratie und zum Aufbau der NS-Diktatur. Gezeigt werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich Täterschaft, Haftalltag und unterschiedlichen Verfolgtengruppen. Ein eigenes Modul widmet sich dem Erinnern und Gedenken nach 1945. Die Ausstellung präsentiert einzigartige historische Orte und zeigt auf, wie rasant und rücksichtslos der Übergang von einer Demokratie zu einer Diktatur verlaufen kann. In Zeiten nationalistischer und rechtspopulistischer Tendenzen in Europa ist dieser Blick auf das erste flächendeckende nationalsozialistische Großverbrechen notwendiger denn je.
Die Ausstellung wurde 2023 von der Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager“ unter der Schirmherrschaft von Staatsministerin Claudia Roth anlässlich des 90. Jahrestags der „Reichstagsbrandverordnung“ entwickelt.