In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Stadtgeschichte e.V. hatte das Israel Jacobson Netzwerk am 3. September 2017 zu seinem 5. Rundgang eingeladen, der diesmal nach Salzgitter führte. Unter Leitung von Maike Weth, Assistenz der Gedenkstättenleitung, besuchten Teilnehmer die Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Außenlager SZ-Drütte sowie den Ausländerfriedhof Jammertal.
1942 richteten die Reichswerke „Hermann Göring“ das KZ Außenlager in Salzgitter-Drütte ein, in dem mehr als 3.000 Häftlinge zur Zwangsarbeit untergebracht wurden. Ein ehemaliger Unterkunftsraum wurde 1994 als Gedenkstätte eröffnet. Das Gedenkstätten-Archiv verfügt u.a. über eine Vielzahl von Biografien jüdischer Häftlinge aus den Lagern im Salzgittergebiet.
Auf Grund der steigenden Sterberate richteten die Reichswerke „Hermann Göring“ im Sommer 1943 einen zentralen „Ausländerfriedhof“ ein. Bis dahin wurden etwa 1.000 Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge sowie Gefangene eines Arbeitserziehungslagers auf dem Friedhof Westerholz (Papenstieg, SZ-Hallendorf) beigesetzt. Im „Jammertal“ wurden die Toten, von denen über 4.000 Namen aus mehr als 15 Nationen nachgewiesen sind, in Einzelgräbern bestattet. Ein Ehrenmal für die jüdischen Opfer und zahlreiche Grabplatten mit Davidstern finden sich auf dem Gräberfeld.