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Alles, was wir wissen konnten – Schwierige Erinnerung
27. Januar 2020, 19:00 Uhr
Lesung mit dem Schlosstheater in der Celler Synagoge.
Von einem über Jahrzehnte gehüteten Familiengeheimnis handelt Ariëlla Kornmehls 2013 in Amsterdam veröffentlichter Roman ALLES, WAS WIR WISSEN KONNTEN. Inspiriert durch die Erlebnisse ihrer Großmutter, erzählt sie, die derzeit Stadtschreiberin in Bergen ist, von den dramatischen Schnittmengen aus Politik und Privatleben – die von den 1940er Jahren bis in unsere Gegenwart reichen.
Während der deutschen Besatzung der Niederlande wurden auch die holländischen Juden verfolgt. Die junge Amsterdamerin Jet musste bei einem auswärtigen Bekannten untertauchen. Im Gepäck hatte sie ein Bild des Malers Degas. Vor den Deutschen ist Jet in Haarlem einigermaßen sicher, nicht aber vor ihrem Nachbarn, einem Nazi-Kollaborateur, von dem sie erpresst und geschwängert wird. Jet willigt unter Druck ein, ihm den Sohn und ihr wertvolles Gemälde zu überlassen. Ihren Jungen wird sie ein Leben lang nicht wiedersehen. Nach dem Krieg bekommt Jet ein zweites Kind. Der Tochter gilt fortan ihre ganze Liebe. Doch erst auf dem Sterbebett findet sie die Kraft, sich ihrer Enkelin gegenüber zu dem verschwiegenen Sohn zu bekennen.
Das Schlosstheater Celle bringt die ebenso schmerzliche wie ermutigende Überlebensgeschichte in einer Bühnenfassung von Andreas Döring (Mitarbeit: Bruno Winzen) zur Uraufführung. Am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, lesen Mitglieder des Schosstheaters Celle in der Synagoge Auszüge aus „Alles, was wir wissen konnten“ und weiteren Texten mit Bezug zum Anlass.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.