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Israel trägt die Kirche – Zur Theologie der Beziehung von Kirche und Judentum
23. März 2020, 19:00 Uhr
Ein innerer Bezug zu Israel gehört zur christlichen Identität. Von Seiten der röm.-kath. Kirche wurde dieser Grundsatz auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) formuliert. Seitdem haben sich in Theologie und Kirche erstaunliche Entwicklungen vollzogen, die der Referent Hans Hermann Henrix anschaulich beschreibt. Zugleich geht die theologische Fortschreibung weiter.
Der Titel „Israel trägt die Kirche“ hat gewichtige Argumente aus der Geschichte gegen sich. Die Tradition war viele Jahrhunderte von feindseliger Einstellung gegenüber dem Judentum geprägt. Die Wende geschah mit der Konzilserklärung über die Haltung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen „Nostra Aetate“ von 1965. Mehr als fünfzig Jahre später kann der Blick auf ihre Fortschreibung Erstaunliches offenlegen. Es kam zu unerwarteten Erklärungen aus dem orthodoxen Judentum zur jüdisch-christlichen Beziehung. In der christlichen Theologie hat das Jüdische seinen Ort erhalten. Die Perspektive nach vorn hat gute Gründe für den Befund „Die theologische Fortschreibung von ‚Nostra Aetate‘ geht weiter“.
Prof. Dr. Hans Hermann Henrix war Konsultor der Vatikanischen Kommission für die religiösen Beziehungen zu den Juden. Er ist Honorarprofessor der Universität Salzburg.
Von 1985 bis 1987 war H. H. Henrix katholischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit.