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Ausstellung: Jedes Dasein
14. Oktober 2021 - 16. Januar 2022
Ausstellung mit Werken von Madelaine Linden.
Madelaine Linden, Urenkelin der 1855 in Celle in der jüdischen Bankiersfamilie Daniel geborenen Anna Hess, stellt ihre virtuellen Collagen in der Celler Synagoge aus. Unter dem Motto „Jedes Dasein“, ein Wortspiel des grausamen Torspruchs aus Buchenwald „Jedem das Seine“, hat sie über Jahre hinweg einen Katalog entwickelt, aus dem sie zehn Bilder in größerem Format und mehrere in kleinem Format präsentiert. Jedes Bild erzählt eine Geschichte für sich, und gemeinsam sind sie ein Spiegel der Geschichte, die ohne das Dritte Reichs nie so verlaufen wäre. Madelaine Linden gehört zur Avantgarde einer noch recht neuen Kunstrichtung: die der virtuellen Collage. Sie arbeitet seit über 25 Jahren ihre Fotos am Rechner und collagiert virtuell, d.h. nicht mit Schere und Klebstoff, sondern am Bildschirm. Die entstandenen Bilder lässt sie nur einmal drucken. Ferner geht sie oft noch manuell irgendwo im Bild mit Acrylfarbe hinein. In einer Zeit, in der alles vervielfältigt wird, ist es ein großes Anliegen der Künstlerin, das Unikat zu garantieren.
Eröffnung am 14.10.2021 um 19 Uhr:
Zur Eröffnung der Ausstellung findet ein Gespräch zwischen Niklas Frank und Madelaine Linden, Nachkommen der Täter- und Opfergeneration, statt. Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, wird die Moderation übernehmen. Niklas Frank wurde als Sohn von Hans Frank (1900–1946) geboren. Sein Vater, zwischen1939 und 1945 Generalgouverneur im besetzten Polen, war an zahlreichen Kriegsverbrechen beteiligt und wurde 1946 in den Nürnberger Prozessen zum Tode verurteilt und gehängt. Niklas Frank studierte Germanistik, Soziologie und Geschichte. Er arbeitete von 1973 an als Journalist für die deutsche Ausgabe des Magazins Playboy und wechselte 1979 zum Wochenmagazin Stern. Madelaine Linden wurde 1954 in Montevideo (Uruguay) geboren und legte 1972 das Abitur in Buenos Aires (Argentinien) ab. Seit 1973 lebte sie in Lausanne, Genf, Brüssel, New York und Hamburg. Madelaine Linden lebt und arbeitet heute als freie Künstlerin in Stuttgart.