Das Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. initiierte 2020 erstmals Jüdische Kulturtage in der Region. Schirmherr der jährlichen Veranstaltungsreihe ist der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R. Herr Michael Fürst. Als Hauptausrichterin konnte die Stadt Braunschweig gewonnen werden.
Die beiden Pressemitteilungen, die zu den Jüdischen Kulturtagen 2020 herausgegeben wurden, finden Sie hier.
Das Jahresthema 2020: Max Jüdel – ein jüdischer Industrieller und Mäzen
2020 war das Jahresthema der Braunschweiger Industrielle und Mäzen Max Jüdel (1845-1910), an den wir anlässlich seines 175. Geburtstags erinnerten. Jüdel hat die Industriegeschichte um 1900 maßgeblich mitgestaltet. Mit seinem Teilhaber Heinrich Büssing gründete er 1873 die „Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co.“, die später mit Siemens und Halske fusionierte. Dass Siemens die jüdischen Kulturtage großzügig unterstützt, zeigt, dass man sich im Unternehmen dieser Anfänge bis heute bewusst ist. Max Jüdel engagierte sich in vielfältiger Weise für alle Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger – als Abgeordneter im Braunschweigischen Landtag, durch die Gründung der Braunschweiger Baugenossenschaft, der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 und vieles mehr.
Das Gesamtprogramm 2020: Jüdische Kultur in Geschichte und Gegenwart
Gemeinsam mit zahlreichen Veranstaltern und in Kooperation mit der Stadt Braunschweig hat das IJN ein vielfältiges Programm zusammengestellt, das fast 50 Veranstaltungen in Braunschweig, Celle, Gifhorn, Goslar, Halberstadt, Helmstedt, Hornburg (Schladen-Werla), Peine, Salzgitter, Seesen und Wolfenbüttel, aber auch im Internet umfasste. Die Jüdischen Kulturtage legen einen besonderen Schwerpunkt auch auf das Gespräch mit der heutigen jüdischen Gemeinschaft. 2020 boten beispielsweise eine analoge und eine digitale Veranstaltung mit Meet a Jew, ein Projekt des Zentralrats der Juden, oder ein Abend mit Gesang und Gespräch in Goslar mit Rabbiner Walter Rothschild die Möglichkeit zum direkten Austausch. Es ging also nicht nur um Max Jüdel bei den Jüdischen Kulturtagen 2020: Stadtrundgänge auf jüdischen Spuren in Halberstadt, Helmstedt, Goslar und Peine, geführte Besuche jüdischer Friedhöfe in Braunschweig und Gifhorn standen ebenso auf dem Programm wie Ausstellungen in Braunschweig oder Celle, Vorträge, Lesungen, Konzerte und Filmvorführungen. Das gesamte Programmheft können Sie hier als PDF herunterladen.
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