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Die Reichserntedankfeste im „Dritten Reich“. Geschichte(n) einer nationalsozialistischen Masseninszenierung
15. Oktober 2019, 16:00 Uhr
Gesprächskreis mit Dr. Anette Blaschke, Georg-Eckert-Institut.
Der „Nationale Erntedanktag“ gehörte seit Frühjahr 1933 als staatlicher Feiertag zum Festkalender des „Dritten Reiches“. Bis 1937 fand jährlich im Herbst im heutigen Landkreis Hameln-Pyrmont eine Großveranstaltung statt, die die in der Landwirtschaft tätige Bevölkerung mit einem Staatsakt in die „völkische Gemeinschaft“ integrieren sollte. Auf Basis vielfältiger historischer Überlieferungen erzählt der Vortrag die Geschichte(n) der Reichserntedankfeste aus unterschiedlichen Perspektiven: Erstens lassen sich diese Massenereignisse in ihren organisatorischen Dimensionen begreifen. Zweitens fügt sich ihre Inszenierung über zentrale Motive der Propaganda wie „Blut und Boden“ und „Volksgemeinschaft“ in die Dynamik der NS-Diktatur und ihrer ideologischen Fragmente ein. Drittens spiegeln individuelle Wahrnehmungen und lokale Praktiken ganz unterschiedliche Formen der Teilhabe an den Reichserntedankfesten sowie der eigensinnigen Aneignung von Symbolen und Erfahrungen wider.
Mit Frau Dr. Anette Blaschke vom Georg-Eckert-Institut haben wir für diesen Nachmittag eine kompetente Gesprächspartnerin gewinnen können.