Die PaxChristi-Gruppe Nordharz ruft zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich des 85. Jahrestages des Novemberpogroms 1938 auf. Wir gedenken der Menschen, die 1938 in Bad Harzburg und überall in Deutschland Opfer antisemitischer Diskriminierung und Verfolgung wurden. In der Nacht vom 9. auf den 10. November und in den frühen Morgenstunden wurden die jüdischen Bürger Harzburgs aus ihren Häusern geholt und auf die Polizeistation abgeführt. Viele der Männer wurden anschließend über das das Gefängnis in Wolfenbüttel ins KZ Buchenwald verschleppt. Drei Menschen aus Bad Harzburg starben nach dem Terror und der Gewalt 1938. Das Novemberpogrom war der Höhepunkt der Judenverfolgung, bevor dann im Zweiten Weltkrieg Auschwitz möglich wurde.

Wir wollen auch der gegenwärtigen Opfer antisemitischen Hasses gedenken. Auch heute erleben wir wieder abscheulichen Terror gegen jüdische Menschen. Der durch nichts zu rechtfertigende Terror zeigt, dass es der Hamas grundsätzlich um die Vernichtung des Judentums geht. Dieses Ziel verfolgt die Hamas rücksichtslos auch auf Kosten der eigenen palästinensischen Zivilbevölkerung. Ebenso unerträglich ist es, dass auch in Deutschland wieder Juden bedroht werden und nicht sicher leben können.

So verpflichtet die Kenntnis unserer deutschen Vergangenheit, heute mit allen solidarisch zu sein, deren Leben in Gefahr ist. Wie Bundespräsident Steinmeier in den letzten Tagen formuliert hat: „Jeder, der hier lebt, muss Auschwitz kennen und die Verantwortung begreifen, die daraus erwächst.“ Menschenrechte sind unteilbar, Sie gelten für alle Menschen – unabhängig von Herkunft und Religion.