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„Menschliches Versagen“ – Film zur Reichspogromnacht

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 setzten die Nationalsozialisten eine beispiellose Welle antisemitischer Gewalt in Gang: Synagogen brannten, jüdische Geschäfte wurden zerstört, Menschen misshandelt, verschleppt und ermordet, auch hier in Goslar. Der 10. November ist damit einer der dunkelsten Tage der deutschen Geschichte.
Anlässlich dieses Jahrestages zeigen wir den Film „Menschliches Versagen” von Michael Verhoeven: Ein kraftvoller Dokumentarfilm über die wirtschaftliche Seite der Judenverfolgungen. Dieses Werk durchdringt das stille Komplott der Bürokraten, Steuerbeamten, Nachbarn – all der „stillen Mitwisser“ – die vom Raub jüdischen Eigentums im Dritten Reich profitierte. Dieses Kapitel ist in Goslar bisher erst wenig erforscht.
Verhoeven geht mutig weiter, als es die Geschichte normalerweise erlaubt: Er zieht die Linie von Verzögerung zu Komplizenschaft, von Amtspflicht zu Habgier. Er lässt Archivaufnahmen sprechen, Zeitzeugen erzählen und Dokumente öffnen – und legt offen, wie breit die Gesellschaftsnetze gespannt waren, durch die Menschen passiv und aktiv zum Teil dieser systematischen Enteignungen wurden.
„Menschliches Versagen” ist kein Vorwurf allein – es ist eine Mahnung. Es fordert uns auf, hinzusehen, zu reflektieren und Verantwortung zu übernehmen. Ein Film über die Schatten, die wir nur allzu leicht ausblenden. Für alle, die verstehen wollen, wie viel von Vergangenheit noch heute in unseren Strukturen nachwirkt. Ein Film gegen das Vergessen – und für die Kraft der Erkenntnis.
Der Eintritt ist frei.