Auszeichnung für Itamar Wexler

(4.07.2023)

Das IJN gratuliert dem Regisseur Itamar Wexler zur Auszeichnung als „Best Director“.

Itamar Wexler war im Mai 2023 anlässlich einer Filmtour unser Gast. Nun wurde er beim Fine Arts Film Festival für seinen Dokumentationsfilm „The Voyage. Die Reise“ mit der besonderen Auszeichnung geehrt.

„The Voyage“ erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Wexler aus Hamburg, deren Vater Tuvia nach der NS-Machtübernahme mit den vier Kindern nach Palästina floh. Mutter Sonia, die an einer psychischen Krankheit litt, blieb allein zurück. Sie wurde 1940 im Rahmen des Massenmords an behinderten und kranken Menschen („Euthanasie-Aktion T4“) in Brandenburg/Havel ermordet.

In der Familie Wexler blieb Sonias Schicksal lange ein Geheimnis, über das kaum einer sprach. Über ihren Tod existieren verschiedene Versionen. Erst vor sieben Jahren machte sich Itamar Wexler, einer der Enkel, auf die Suche nach der Wahrheit. Der Film ist das Ergebnis seiner Suche.

„The Voyage“ ist ein sehr persönlicher und emotionaler Film über einen Enkel, der herausfand, dass seine Großmutter von ihren Liebsten und engsten Vertrauten verlassen und vergessen worden war. Der Film zeichnet somit ein Familiendrama nach. Zugleich ist er eine Huldigung, die der Enkel seiner nie kennengelernten Großmutter erweist. 75 Jahre nach Sonia Wexlers gewaltsamen Tod, als sich ihre Nachkommen vor dem früheren Familiensitz in Hamburg treffen, wird sie wieder in die Familie aufgenommen.

Konstruktionen jüdischen Kulturerbes in nicht-fiktionalen Texten zu Architektur, Städtebau und Raum

(28.06.2023)

Das Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg, und die Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur, Technische Universität Braunschweig, veranstalten am 3. und 4. Juli 2023 einen Workshop im Rahmen des von der DFG geförderten Projekts „Konstruktionen jüdischen Kulturerbes in theoretisch-kritischen und literarischen Texten zu Architektur und Raum“, das die beiden Projektpartner im Kontext des DFG-Schwerpunktprogramms 2357 „Jüdisches Kulturerbe“ durchführen.

Seit der Haskala und vor allem auch im Zuge der „Wissenschaft des Judentums“ beschäftigen sich Autor:innen aus unterschiedlichsten Anlässen mit Architekturen, städtebaulichen Anlagen und Plätzen, Kulturlandschaften oder Räumen, die als Teil des jüdischen – materiellen wie immateriellen – Kulturerbes gedacht wurden oder gelesen werden können. Der Dialog von gebauter, geplanter und/oder imaginierter Architektur und seiner Repräsentation im Medium Text steht im Zentrum dieser Veranstaltung. Der Workshop fragt nach nicht-fiktionalen Texten zur Architektur, zum Städtebau und zum Raum und deren Beiträgen zur Konstruktion jüdischen Kulturerbes.

Hier finden Sie das gesamte Programm.

Galka Scheyer Wochen

(20.06.2023)

Heute starten auf dem Instagram-Kanal des Israel Jacobson Netzwerks die Galka Scheyer Wochen. In den kommenden zwei Wochen dreht sich alles um Galka Scheyer.

Galka Scheyer war eine jüdische Künstlerin, Kunstvermittlerin und Netzwerkerin. Sie wurde 1889 in Braunschweig geboren und lebte später in Los Angeles. In der Kunstgeschichte wurde sie als Frau lange übergangen und sie ist bis heute nur wenig für ihr Schaffen bekannt.

In der ersten Woche wird deshalb der Verein Galka Emmy Scheyer Zentrum vorgestellt. Der Verein setzt sich dafür ein, die Künstlerin und ihr Schaffen bekannt zu machen. Außerdem wird der Galka Scheyer Atlas vorgestellt, den der Verein gemeinsam mit der Bet Tfila Forschungsstelle für jüdische Architektur erarbeitet hat.

In der zweiten Woche wird es dann um Personen, die sich für Galka Scheyer engagieren.

Wir bedanken uns herzlich bei Gilbert Holzgang vom Galka Emmy Scheyer Zentrum und bei Katrin Keßler von der Bet Tfila Forschungsstelle für jüdische Architektur an der TU Braunschweig für die Unterstützung!

Neues Video zu „Erinnern Digital 2023“

(19.06.2023)

Ergänzend zur Videoreihe „Erinnern Digital 2023„, dem digitalen Countdown zum Gedenktag am 27. Januar 2023, wurde auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte Schillstraße ein neuer Podcast veröffentlicht. Zsófia Petrányi interviewt darin Corinna Meiß, die über ihre Recherchen zu Biografien im Kontext von Stolpersteinverlegungen in Goslar berichtet.

Interviewerin Zsófia Petrányi zum neuen Beitrag: Auch in der heutigen Folge kommt eine Protagonistin aus Goslar zu Wort. Frau Corinna Meiß befasst sich seit vielen Jahren mit Biografieforschung. Die Wissenschaftlerin berichtet in diesem Podcast über ihre Arbeit im Kontext von Stolpersteinbiografien und gibt interessante Einblicke in die Quellen, die sie dafür zurate zieht.

„Erinnern Digital 2023“ – Ein Projekt zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023. Ein Vorhaben des Arbeitskreis Andere Geschichte e.V. als Träger der Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße in Kooperation mit dem Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V.

In Vorbereitung auf den zentralen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am Freitag, den 27. Januar 2023 wurde, wie im Vorjahr etabliert, täglich ab 15.00 Uhr ein neues digitales Angebot (Podcast) veröffentlicht. Der Countdown begann am 21. Januar und endete am 26. Januar 2023. In diesem Jahr lag der Fokus auf dem Erinnerungsprojekt der Stolpersteine. Interviews mit Akteuren, die in die Stolpersteinarbeit in Braunschweig, Wolfenbüttel, Seesen und Goslar involviert sind, wurden geführt. Dr. Brage Bei der Wieden, Dr. Joachim Frassl, Dr. Stefan Cramer und zwei Schüler der Realschule John-F.-Kennedy-Platz in Braunschweig berichteten über ihre Motivationen.

Diese abschließende Folge wurde im Nachgang von „Erinnern Digital 2023“ produziert und veröffentlicht.

Projektkonzept: Zsófia Petrányi und Rebekka Denz (Israel Jacobson Netzwerk e.V.) Julia Meyer und Gerald Hartwig (Arbeitskreis Andere Geschichte e.V./Gedenkstätte Schillstraße) Unterstützende Mitarbeit: Franziska de Vries (Israel Jacobson Netzwerk e.V.)

 

Gute Orte – Jüdische Grabstätten in Sachsen-Anhalt

(23.05.2023)

Erstes Heft der Reihe „Kleine Hefte zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalt“ erschienen.

Rund 60 jüdische Friedhöfe zeugen von der seit einem Jahrtausend währenden Präsenz jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts. Der Band nimmt diese »Freiluftarchive« überregional und überzeitlich in den Blick. Das besondere Augenmerk ruht dabei auf den Grabstätten als Spuren individueller und kollektiver Erfahrungen. Zehn Beiträge erzählen von den Orten, dem Leben der Verstorbenen und dem Schicksal ihrer Gemeinschaften. Die Einzelbeiträge fügen sich zu einem beeindruckenden Blick auf die Vielfalt jüdischen Lebens und jüdischer Kultur.

Das Heft ist beim Verlag Beier & Beran erhältlich.

Podcast: Muslimischer Freitag, Jüdischer Schabbat & Christlicher Sonntag

(16.05.2023)

Viktoria Möslinger-Gehmayr hat im Rahmen ihres Praktikums beim IJN einen Podcast aufgenommen, in dem Sie mit jungen Menschen aus Niedersachsen spricht, die sich dem Islam, dem Judentum oder dem Christentum zugehörig fühlen. Ziel des Projektes ist es einerseits auf die kulturübergreifende Bedeutung von Zeit aufmerksam zu machen, und andererseits mehr über die Feiertage dieser drei Religionen zu berichten und dadurch zu mehr Toleranz beizutragen.

Den ganzen Podcast finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

Informationen zum Praktikumsangebot des IJN finden Sie hier: https://ij-n.de/allgemeines/kontakt/praktika/

Stolpersteininitiativen zwischen Harz und Heide

(9.05.2023)

Passend zum dritten Putztag von Stolpersteinen, am 8. Mai 2023, ist die Broschüre „Stolpersteininitiativen zwischen Harz und Heide“ erschienen. In der umfangreichen Broschüre stellen sich alle 13 Stolpersteininitiativen mit ihrer bisherigen Arbeit und ihren zukünftigen Plänen vor. Das Heft ist chronologisch aufgebaut und orientiert sich an den Schreckensereignissen der NS-Zeit, die als Verlegungsgrund für ausgewählte Stolpersteine dienten.

Um die gedruckte Version der Stolpersteinbroschüre zu erhalten, wenden Sie sich gerne über unser Kontaktformular an uns.

Zusätzlich steht die Broschüre auch zum kostenfreien Download im Pdf-Format bereit.

Filmtour mit dem israelischen Dokumentarfilmer Itamar Wexler

(04.05.2023)

Gemeinsame Pressemitteilung vom 4. Mai 2023

des Israel Jacobson Netzwerks, des Arbeitskreises Andere Geschichte / der Gedenkstätte Schillstraße Braunschweig, dem Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel und dem Verein Spurensuche Harzregion e.V.

Israelischer Dokumentarfilm in unserer Region zu sehen

 

„The Voyage. Die Reise“ – Filmvorführung und Gespräch mit dem israelischen Regisseur Itamar Wexler

Ende Mai 2023 tourt der israelische Dokumentationsfilm „The Voyage. Die Reise“ bei uns in der Region. Der Regisseur Itamar Wexler wird hierfür eigens aus Israel anreisen. „The Voyage. Die Reise“ lief bereits u.a. auf den Jüdische Filmtagen Hamburg, dem Jewish Film Festival Bukarest und dem Human Rights Film Festival in Tel Aviv.

Filmaufführungen mit anschließendem Gespräch finden für mehrere Schulen in Bad Harzburg, Goslar und Wolfenbüttel statt. In Braunschweig und Wolfenbüttel werden zwei öffentliche Abendvorstellungen mit Filmgespräch veranstaltet. Der Film läuft auf hebr./engl./dt. Original mit deutschen Untertiteln.

Um die Filmtour umzusetzen, hat sich ein Bündnis bestehend aus dem Israel Jacobson Netzwerk, dem Arbeitskreis Andere Geschichte / Gedenkstätte Schillstraße Braunschweig, dem Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel und dem Verein Spurensuche Harzregion e.V. zusammengeschlossen.

Die öffentlichen Termine im Überblick
Braunschweig: Dienstag, 23. Mai 2023, 19 Uhr: Universum, Neue Str. 8, 38100 Braunschweig
(Veranstalter Arbeitskreis Andere Geschichte / Gedenkstätte Schillstraße)

Wolfenbüttel: Mittwoch, 24. Mai 2023, 18 Uhr: Filmpalast Wolfenbüttel, Lange Str. 5, 38300 Wolfenbüttel
(Veranstalter: Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel)

Kostenlose Eintrittskarten für die Vorstellungen sind im jeweiligen Filmtheater erhältlich.

Zum Film „The Voyage. Die Reise“

„The Voyage“ erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Wexler aus Hamburg, deren Vater Tuvia nach der NS-Machtübernahme mit den vier Kindern nach Palästina floh. Mutter Sonia, die an einer psychischen Krankheit litt, blieb allein zurück. Sie wurde 1940 im Rahmen des Massenmords an behinderten und kranken Menschen („Euthanasie-Aktion T4“) in Brandenburg/Havel ermordet.

In der Familie Wexler blieb Sonias Schicksal lange ein Geheimnis, über das kaum einer sprach. Über ihren Tod existieren verschiedene Versionen. Erst vor sieben Jahren machte sich Itamar Wexler, einer der Enkel, auf die Suche nach der Wahrheit. Der Film ist das Ergebnis seiner Suche.

„The Voyage“ ist ein sehr persönlicher und emotionaler Film über einen Enkel, der herausfand, dass seine Großmutter von ihren Liebsten und engsten Vertrauten verlassen und vergessen worden war. Der Film zeichnet somit ein Familiendrama nach. Zugleich ist er eine Huldigung, die der Enkel seiner nie kennengelernten Großmutter erweist. 75 Jahre nach Sonia Wexlers gewaltsamen Tod, als sich ihre Nachkommen vor dem früheren Familiensitz in Hamburg treffen, wird sie wieder in die Familie aufgenommen.

Wexler war im Zuge der Recherche für den Film auch in Bad Harzburg und Wolfenbüttel auf den Spuren seiner Familiengeschichte unterwegs, denn die Familie hat einen Bezug zu unserer Region: Der Großvater von Itamar Wexler, der aus Lettland stammte, hatte im Jahr 1923 für sich und seine Familie eine Aufenthaltserlaubnis für Bad Harzburg, die im Oktober des Jahres endete. Später kam er samt Familie wieder nach Deutschland, um sein Mathematikstudium in Hamburg fortzusetzen. Der Vater von Itamar Wexler war in dieser Zeit in Wolfenbüttel an der Samsonschule untergebracht.

Kurzinformationen
„The Voyage. Die Reise“
Drehbuch, Regie: Itamar Wexler (Dokumentarfilm)
Schnitt: Shimon Spector
Musik: Oded Zehavi
Israel 2021, 70 Min., hebr./engl./dt. OmU
https://www.abaton.de/!Die%20Reise

 

Eine Veranstaltungsreihe von:

Gefördert von

In Bad Harzburg und Goslar:

 

In Braunschweig:

 

In Wolfenbüttel:

Pressekontakt

Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V.
c/o Technische Universität Braunschweig
Pockelsstraße 4, 38106 Braunschweig
Ansprechpartnerinnen: Rebekka Denz und Julia Meyer
Tel. 0178-67 23 594 (Bürozeiten Mo bis Do, 9-14 Uhr, Mailbox vorhanden)
info[at]ij-n.de
www.ij-n.de/

ECHO&NARZISS Festival für junge und vielfältige Sprachkunst 04. – 06.05.2023

(02.05.2023)

„Echo & Narziss“ ist bekannt als Titel der in Hannover erscheinenden Zeitschrift für junge Sprachkunst. Für die darin vertretenen (Debüt-)Autor*innen, die gerade dabei sind, sich im literarischen Feld zu etablieren, findet in diesem Jahr vom 4. bis 6. Mai erstmals das „Echo & Narziss – Festival für junge und vielfältige Sprachkunst 2023“ im Keller Drei statt. Bestimmend für das Programm ist dabei die Vielfältigkeit von Perspektiven, Inhalten und literarischen Formen sein. So bringt das Festival junge Autor*innen aus unterschiedlichsten Communitys zusammen, deren Perspektiven etwa durch Flucht und Migration, durch Erfahrungen als Teil der LGBTQ-Community oder als PoCs geprägt sind. Es bildet damit sowohl inhaltlich als auch mit den eingeladenen Autor*innen Diversität und kulturelle Vielfalt ab. Darüber hinaus soll die junge Szene der Stadt in aktuelle, überregionale künstlerische Diskurse eingebunden.

Eine Teilnehmerin ist die Ehrengästin der jüdischen Kulturtage 2021: Anastassija Kononowa. Sie wird am 5. Mai ihren Prosa-Text vorlesen, der im letzten Jahr im Resonar-Verlag publiziert wurd. Außerdem wird Kononowa am 6. Mai an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. Ihren Text (Titel: „Ich suche das rote Notizbuch“) gibt es auch als „Free Read“ auf der Webseite des Resonar-Verlags zum Download: https://www.resonarverlag.de/echo-und-narziss/

Weitere Informationen zum Festival und zum Programm finden Sie im Flyer.

Hannover: Rabbiner-Dr.-Emil-Schorsch-Platz eingeweiht

(28.04.2023)

Dr. Emil Schorsch war ab 1927 Rabbiner der Synagogengemeinde in Hannover. Schorsch modernisierte den jüdischen Religionsunterricht und initiierte eine Jugendgemeinde. So brachte er mehr als Tausend Kinder und Jugendliche zusammen.

Nun wurde ein Platz in Hannover nach ihm benannt und am 25. April 2023 eingeweiht. Der Platz liegt nicht im Zentrum oder nahe der Synagoge, sondern außerhalb im Stadtteil Bemerode am Kronsberg. Damals war der Kronberg noch Natur und nicht bebaut. Der Rabbiner arbeitete dort im Grünen mit den jüdischen Jugendlichen.

Für die Enthüllung des Schildes reisten Schorschs Sohn Ismar Schorsch mit seiner Frau Sally, seinem Sohn Jonathan, seinen beiden Töchtern sowie einem Enkelsohn an. Sie stehen alle auf dem Podest unter dem Schild, davor sind Michael Fürst, Präsident des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay sowie Bezirksbürgermeister Bernd Rodel zu sehen.

Ismar Schorsch war u.a. langjähriger Kanzler des Jewish Theological Seminary in New York sowie Präsident des Leo Baeck Institutes New York und hielt zur Ehren seines Vaters eine Rede.