Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS) hat ihren neuen Jahresbericht vorgelegt. Für das Jahr 2024 wurden insgesamt 650 antisemitische Vorfälle dokumentiert – ein Anstieg um 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2023: 349 Fälle) und damit der höchste Stand seit Beginn der Erfassung.
Die dokumentierten Vorfälle reichen von verbalen Angriffen, Bedrohungen und Sachbeschädigungen bis hin zu drei Fällen extremer Gewalt – darunter ein Brandanschlag auf die Synagoge in Oldenburg. Besonders auffällig ist, dass sich mehr als ein Drittel der Vorfälle auf Israel bezogene Inhalte richtete, viele davon im Kontext des Nahost-Konflikts.
Der Bericht zeigt eindrücklich, wie präsent Antisemitismus auch in Niedersachsen ist – im Alltag, in Schulen, auf Demonstrationen und online. RIAS will mit seiner Arbeit das Dunkelfeld sichtbar machen, Betroffene stärken und einen Beitrag zur politischen Handlungsfähigkeit leisten.